Reitsport Die Dressur: Eine Meisterin schwebt auf Wolke sieben

Langenfeld · Annabel Frenzen lieferte bei den Titelkämpfen eine mit vielen Höhepunkten gespickte Leistung ab. Chefrichter Eckhard Wemhöner war hellauf begeistert.

Reitsport: Die Dressur: Eine Meisterin schwebt auf Wolke sieben
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sicher saß Annabel Frenzen in der Dressur im Sattel. Die erfolgreiche Amazone des RV Lenzenhof Krefeld siegte souverän im Grand Prix Special und setzte sich damit gleichzeitig an die Spitze der Meisterschaftswertung. Weil sie vor dem Finale in Führung lag, galoppierte sie auch mit Cristobal als letzte Starterin ins Viereck. Auf dem Platz hatten sich nach starken Regengüssen sichtbare Pfützen gebildet. doch davon ließ sich der erfahrene Wallach nicht irritieren. Das Paar überzeugte besonders in den Königslektionen der schweren Klasse. Energisch fußte Cristobal in den Passagen ab und zeigte eine deutliche Schwebephase, in den Piaffen blieb er während der trabartigen Bewegung auf der Stelle sehr sicher im Zweitakt. Seine Reiterin führte ihn mit feiner Hilfe in die einzelnen Lektionen hinein.

"So geschmeidig sehen wir die Übergänge selten. Das wirkte so selbstverständlich, dass ich diese Leistung jeweils mit einer 8 bewertet habe", betonte Chefrichter Eckhard Wemhöner. Er griff damit zu hohen Noten in der bis 10 reichenden Skala. Bei seiner Bewertung achtete er vor allen Dingen auf gleichmäßige Bewegungen im Schritt, Trab und Galopp sowie eine rhythmische und ausdrucksvolle Vorstellung. "Das setzt voraus, dass die Pferde im Training die entsprechende Kraft und Kondition entwickeln konnten, um diese hohen Anforderungen zu erfüllen", betonte Wemhöner.

Sichtbarer Ungehorsam des Pferdes macht sich bei der Bewertung deutlich bemerkbar. Das bekam auch Catrin Tophofen zu spüren (Förderkreis Grand Prix Düsseldorf). Ihren Devil ritt zum Ende der Trabtour wohl tatsächlich der Teufel, denn mitten in der Piaffe widersetzte sich der Fuchs heftig und begann zu steigen. "Das hat sie in der Lektion mindestens acht Punkte gekostet und in der Kopfnote für den Gehorsam gab es ebenfalls einen Abzug. Das macht sich schon bemerkbar", sagte Wemhöner. Für das Paar bedeutete das noch die Bronzemedaille.

Silber sicherte sich Routinier Heiner Schiergen (Förderkreis Dressur). Mit dem Hannoveraner Henny Hennessy sammelte er vor allem im Galopp die entscheidenden Punkte. Zweier- und Einerwechsel gelangen gleichmäßig und ausdrucksstark. In der Verstärkung entwickelte der Wallach viel Schub nach vorne und in den Pirouetten drehte er sich auf kleinem Kreis um die eigene Achse. "Heiner Schiergen ist ein starker Reiter, der viel richtig macht und dadurch kleinere Fehler ausgleicht", lobte Wemhöner. Der Vizemeister selbst war zufrieden - obwohl er natürlich mit dem Meistertitel geflirtet hatte: "Irgendwann ist er mal dran, doch die Rangierung ist schon in Ordnung."

(RP)
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