Handball Die SG hofft auf Rommelfanger

Ratingen · Der Spielmacher sollte eigentlich nur bei der SG aushelfen. Doch auch beim 27:22 gegen Gladbeck überzeugte der 31-Jährige derart, dass ihn die Mannschaft gerne länger in ihrem Kreis hätte.

 Schon 2012 hat Christian Rommelfanger (mit Ball) für die SG Ratingen gespielt. Nun wünschen sich alle Beteiligten, dass sein Engagement längerer Natur ist.

Schon 2012 hat Christian Rommelfanger (mit Ball) für die SG Ratingen gespielt. Nun wünschen sich alle Beteiligten, dass sein Engagement längerer Natur ist.

Foto: Blazy

Rund 20 Minuten nach der letzten Sirene der Partie zwischen der SG Ratingen und dem VfL Gladbeck brandet noch einmal Jubel auf. Er kommt aus dem Kabinentrakt der Halle an der Gothaer Straße und setzt genau dann ein, als Richard Ratka die Worte "Wir hoffen, dass er uns noch ein bisschen erhalten bleibt" sagt. Mit "er" ist Christian Rommelfanger gemeint - und die Reaktion der Mannschaft lässt deutliche Rückschlüsse auf die Meinung des Teams zu: Sie hätten gern, dass der 31-Jährige die Saison in der Dritten Handball-Liga beendet.

Eigentlich kam Rommelfanger nur zum Freundschaftsdienst. Aushelfen wollte er, solange Arthur Giela ausfalle. Doch am Samstag stand der ehemalige Korschenbroicher gemeinsam mit Giela auf der Platte. "Man merkt einfach, dass wir mehr Optionen haben", sagt Trainer Richard Ratka. Rommelfanger und Dominic Kasal teilten sich die Spielmacherposition in der Rückraum-Mitte. Und gerade der Routinier brachte viel Ruhe in die Partie. "Es macht richtig Spaß", sagt Rommelfanger. "Aber ich habe ein gravierendes Zeitproblem."

Der 31-Jährige ist Vermögensverwalter. Und seit der Finanzkrise ist der Job nicht einfacher geworden, meint er. Seine Frau ist Ärztin, dazu kommt ein Kind: "Ohne Einschnitte, egal in welchem Bereich, geht das gar nicht", sagt er. Bis Ende des Jahres will er mit seiner Familie schauen, wie sich alles unter einen Hut bringen lässt. "Aber es steht 50:50", gibt er zu. "Ich muss einfach gucken, wie es klappt."

Gegen Gladbeck klappte es jedenfalls ziemlich gut. Rommelfanger und Kasal hatten in der Mitte wahnsinnig viel Platz, weil die Gladbecker Arthur Giela in Manndeckung nahmen. "Dadurch konnten wir öfter ins Eins-gegen-Eins gehen", sagt Rommelfanger. Und das mit Erfolg. Kasal erzielte fünf Treffer, Rommelfanger immerhin zwei. Genau die Alternative, die Trainer Ratka sich wünscht, da auch Kasal aufgrund seiner Verletzungsprobleme nicht durchspielen kann.

Überhaupt zeigte sich gegen Gladbeck, dass die SG in Vollbesetzung absolut konkurrenzfähig ist in der Dritten Liga. Sebastian Bartmann und Damian Janus sind starke Kreisläufer, Ben Schütte und Mike Schulz besetzen die Außen von gehobenem Niveau. Kasal/Rommelfanger ist ein starkes Spielmacher-Duo - und Arthur Giela schwebt mit seiner Wurfgewalt ohnehin über allen. Bleibt noch Mathis Stecken im Tor, der sich trotz seiner 22 Jahre immer mehr zu einem verlässlichen Rückhalt mausert. "Bei mir ist viel Kopfsache", sagt Stecken. "Wenn ich einen Blöden kriege, kassiere ich auch gerne mal noch zwei. Aber wenn ich einmal drin bin im Spiel, dann läuft es."

So ist die Mischung bei der SG momentan eine gute. Eine wacklige zwar, durch die ganzen Verletzungsprobleme. Aber allein deshalb wünschen sich alle, dass Christian Rommelfanger länger bei der SG bleibt.

(RP)
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