Lokalsport Die SG plant weiter auf hohem Niveau

Ratingen · Der Abstieg in die Nordrheinliga steht fest - doch der Handball-Drittligist wird den Aufwand nicht verringern.

 Timo Worm (l.) gehört für SG-Geschäftsführer Bastian Schlierkamp gemeinsam mit Dominik Jung zu den positiven ErscheiRP-Foto: Achim Blazy

Timo Worm (l.) gehört für SG-Geschäftsführer Bastian Schlierkamp gemeinsam mit Dominik Jung zu den positiven ErscheiRP-Foto: Achim Blazy

Foto: nungen in dieser Saison-

Auch im Leben des Geschäftsführers eines Tabellenletzten in der Dritten Liga gibt es noch positive (berufliche) Ereignisse. Bastian Schlierkamp zum Beispiel kam mit extrem guter Laune von einem Sponsoren-Netzwerktreffen des Handball-Drittligisten wieder. "Obwohl wir absteigen, werden wir das Sponsoring-Aufkommen erhöhen können", sagt Schlierkamp. "Das ist schon beeindruckend." Der Löwen-Club sei trotz der nicht gerade erheiternden sportlichen Situation von 34 auf 53 Mitglieder angewachsen. "Und es gibt schon einige Anfragen von Unternehmen, die in der kommenden Saison auf das Trikot wollen", betont Schlierkamp. "Die Laune unserer Partner ist, wie es scheint, absolut nicht abhängig von der sportlichen Situation."

Und doch ist diese für einen Sportverein eben wichtig. Die SG will zurück in die Dritte Liga - und das mit viel Arbeit: Der Geschäftsführer betont, dass der Aufwand für die erste Mannschaft auch in der kommenden Saison nicht heruntergefahren wird. "Wir werden weiter viermal pro Woche trainieren, dazu kommen noch eine Athletik- sowie eine Video-Einheit", sagt Schlierkamp. "Das dürfte für die Nordrheinliga schon eher ungewöhnlich sein." Der Fünf-Jahres-Plan, der einst aufgestellt wurde und im fünften Jahr einen Spitzenplatz in der Dritten Liga vorsah, wird erst einmal eingedampft. "Wir müssen uns realistisch eingestehen, dass wir es nicht geschafft haben, diese Vorgaben zu erreichen", betont Schlierkamp. "Uns war klar, dass wir 100.000 Euro im Jahr mehr brauchen, um unser Ziel zu erreichen. Und das Geld haben wir nicht zusammen bekommen. Wir werden uns deshalb für die kommenden Jahre neue Ziele setzen, die wir aber noch festlegen müssen. Erst einmal müssen wir die Saison zu Ende bringen."

Zum Glück für die Löwen dauert die Spielzeit nicht mehr lange. Morgen (17.30 Uhr) hätte bei einem etwas weniger negativen Saisonverlauf in Langenfeld ein echtes Abstiegsduell auf dem Programm gestanden. "Jetzt geht es halt nur noch für Langenfeld um etwas, nämlich darum, die Relegationsrunde zu erreichen", sagt Schlierkamp. "Aber wir wollen das Spiel nicht abschenken, wir müssen uns mit ein paar positiven Erlebnissen aus der Saison verabschieden."

Das wird angesichts der Pleitenserie der vergangenen Monate gar nicht so einfach. Aber für den Geschäftsführer war nicht alles schlecht, was bei der SG passierte. Junge Spieler wie Dominik Jung und Timo Worm hätten sich gut entwickelt und dürften in der kommenden Spielzeit eine tragende Rolle spielen. "Und Simon Breuer hat die Doppelrolle als spielender Trainer wie man sieht gut verkraftet. Er ist unser Top-Torjäger und hat bei weitem die meisten Assists auf dem Konto", sagt Schlierkamp.

Die Schwachstellen sollen ausgemerzt werden. So wird Torhüter David Ferne ein starker zweiter Keeper an die Seite gestellt. "David musste das Torwartspiel in dieser Saison ganz alleine tragen. Das kannte er so noch nicht", betont Schlierkamp. "Dafür wollten wir ja eigentlich den Tunesier verpflichten. Wir haben gesehen: Mit einem konstant guten Torwartspiel hätten wir definitiv mehr Punkte geholt." Und die schwächelnde Abwehr muss verstärkt werden. "Wir werden mit unserer Mannschaft in der Nordrheinliga eine gute Rolle spielen", betont Schlierkamp. "Aber um ein klarer Aufstiegskandidat zu sein, muss noch ein Kracher für hinten her."

(RP)
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