Fußball Die Welt zu Gast bei 04/19 und Rot-Weiß

Ratingen · Am Götschenbeck und in Lintorf waren über 2000 Zuschauer beim internationalen U11-Turnier zu Gast.

 Ex-HSV-Schalke-und-Hannover-Trainer Mirko Slomka feuerte seinen Sohn am Götschenbeck an.

Ex-HSV-Schalke-und-Hannover-Trainer Mirko Slomka feuerte seinen Sohn am Götschenbeck an.

Foto: Janicki

Christian Fettweiss-Schulten greift zum Mikrofon, kündigt die kommenden Spiele an und gibt die Anstoßzeit bekannt - alle 15 Minuten, für Teams aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt, in Deutsch und in Englisch. Schließlich haben die U11-Junioren vom FC Liverpool, FC São Paulo, Hamburger SV und von Juventus Turin den Weg zum Götschenbeck gefunden, um am zweitägigen, internationalen 5. LED-Lenser Pfingstcup mit insgesamt 150 Mannschaften teilzunehmen. "In so einem großen Format gibt es das Turnier zum ersten Mal", erklärte Fettweiss-Schulten, Koordinator des Kinderfußballs bei Ratingen 04/19. "Für die Kinder stellt das hohe Niveau und die hohe Intensität daher eine Mischung aus Sport und Herausforderung dar."

 Der Nachwuchs des Hamburger SV und vom PSV Eindhoven lieferte sich bereits einen professionellen Zweikampf.

Der Nachwuchs des Hamburger SV und vom PSV Eindhoven lieferte sich bereits einen professionellen Zweikampf.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Auf fünf Platzanlagen, darunter auch die Jahnstraße in Lintorf, rollte zunächst in einer Vorrunde und am zweiten Tag in fünf verschiedenen Endrunden gleichzeitig der Ball - für 04/19 mit einem klaren Ziel. "Der finanzielle Aspekt ist total unwichtig. Für uns als Verein geht es darum, sich zu präsentieren und wenn sich sogar ehemalige Weltprofis hier sehen lassen, ist das natürlich eine tolle Sache", sagte Jugendleiter André Schulz. Denn mit Mirko Slomka und Mark van Bommel schauten neben den rund 1600 Zuschauern an beiden Tagen gleich zwei bekannte Gesichter aus der Bundesliga ihren Söhnen beim Kicken für Hannover 96 und PSV Eindhoven zu.

"Das ist ein gutes Turnier mit vielen Mannschaften. Das Wichtigste ist aber, dass die Kinder dabei viel Spaß haben", sagte Ex-Bayern-Profi van Bommel. Von Slomka gab es dagegen besonders für die Organisation des Pfingstcups lobende Worte. "Ich finde es erstaunlich, so ein großes Turnier auf die Beine zu stellen. Und nach dem ersten Tag ist es nicht vorbei, so dass man sich immer neu motivieren kann. Das ist schön gelöst worden", sagte der 47-jährige Fußball-Lehrer.

Auch in Lintorf waren insgesamt 1200 Zuschauer zu Gast. "Das ist Wahnsinn", sagte Jugendkoordinator André Graser. "Wir hatten für São Paolo in der Vorrunde sogar einen Dolmetscher da, der Portugiesisch sprach, damit sich die Kinder unterhalten konnten." Auch die Lintorfer waren von der Mammut-Aufgabe, das Riesenturnier zu betreuen, beeindruckt. "Das hat aber alles reibungslos geklappt", sagte Graser. "Besonders die Zusammenarbeit mit Ratingen 04/19 war super, wir haben uns regelmäßig ausgetauscht."

Die gute Organisation sahen auch die Promis van Bommel und Slomka. In der "Platinrunde", die mit 32 Vereinen am Götschenbeck ausgetragen wurde, schaffte es aber nicht Hannover 96, sondern Slomkas letzte Station als Trainer, der Hamburger SV, ins Finale. Zwar hatte man gegen Austria Wien mit 3:4 nach Achtmeterschießen knapp das Nachsehen, doch selbst für die U11 des Bundesliga-Dinos war das Turnier nichts Alltägliches. "Gegen große Mannschaften zu spielen, ist für die Kids fast normal, aber ein Turnier mit so vielen Teams aus so vielen verschiedenen Nationen ist auch für die Jungs ein großes Highlight", erklärte HSV-Trainer Lukas Rösel, der noch die Arbeit von 04/19 hervorhob. "Wir waren beide Tage hier und haben uns extrem wohlgefühlt. Das ist eine super Anlage, alles ist super organisiert und für das nächste Jahr haben wir schon zugesagt." In Lintorf, dort wurde die Gold-Runde ausgespielt, siegte im Finale der SSV Reutlingen gegen Vatangücu Bremen. Die Lintorfer Jugend hingegen durfte am Sonntag beim RSV spielen: In der Platinrunde. Und wurde am Ende 45. von rund 150 Mannschaften.

Eine Lehre zogen die Verantwortlichen in Ratingen bereits: Für die E-Jugendlichen des RSV soll der Pfingstcup künftig die Zeit im Kinderfußball abrunden, ehe ab der D-Jugend der Jugendfußball beginnt. "Wir wollen eine Plattform schaffen, damit die Kinder zum Abschluss gegen große Mannschaften spielen können", sagte Fettweiss-Schulten und fügte an: "Unsere E1 hat 1:0 gegen São Paulo gewonnen. Davon werden sie wahrscheinlich noch in 20 Jahren erzählen." Und dafür braucht es auch keinen Dolmetscher.

(RP)
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