Lokalsport Handballer des TVR müssen aufpassen

Ratingen · Ausgerechnet jetzt, da der Titelkampf in der Handball-Verbandsliga immer spannender wird, kann Chris Schweinsberg seinem TV Ratingen nicht aktiv helfen. Beim Training (Zweikampf-Übung) traf ein A-Jugendlicher unglücklich das Nasenbein des TV-Regisseurs der nun ausfällt - auch am Sonntag (11.30 Uhr) in Mülheim beim Zehnten DJK Styrum. Schweinsberg sitzt aber auf der Bank, denn er fiebert intensiv mit - weil sich die Ratinger einen Ausrutscher vermutlich kaum erlauben kann.

Sieben Jahre spielt Chris Schweinsberg jetzt schon für den Turnverein und er hat am Europaring vieles erlebt wie harte Abstiegskämpfe oder Trainerwechsel. Jetzt ist dafür Aufstiegskampf angesagt. Dieses seit dem Saisonstart laufenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Tabellenführer SG Langenfeld II (SGL) ist ein weiterer Höhepunkt im Sportlerleben des 30-Jährigen. Schweinsberg: "Es fühlt sich ja herrlich an, so weit oben zu stehen, aber der Druck ist groß. In dieser Saison wollen wir es endlich packen, wir wollen als amtierender Vizemeister wieder in die Oberliga aufsteigen." Das sieht der gesamte Verein so.

Aus den vergangenen sieben Spielen holte Ratingen 13 Punkte, aber auch Langenfeld gibt sich kaum eine Blöße. Die SGL spielt am Sonntag bei der Cronenberger TG (Siebter), die wie Styrum im gesicherten Mittelfeld angesiedelt ist.

Ans Hinrunden-Duell gegen Styrum denkt Schweinsberg nicht unbedingt gerne zurück: "Das haben wir gewonnen, aber beim 28:24 knapp und mit viel Mühe. Immerhin wissen dadurch alle, was uns am Sonntagmorgen so erwartet - zu einem Zeitpunkt, den kein Handballer wirklich mag" Schweinsberg ist Projekt-Manager in einem Essener Großbetrieb und wohnt längst in Ratingen: "Die Fahrerei aus meiner Heimatstadt Moers war ich irgendwann leid."

Ratingens Trainer Ralf Trimborn äußert in der Vorbereitung ebenfalls einige Bedenken: "Auswärts waren wir längst nicht immer gut, unsere drei Niederlagen entstanden alle in fremden Hallen. Und Styrum ist heimstark. Die haben einen Zweimeter-Mann in der Abwehr, der kaum zu überspringen ist, und auch sonst einige gute Werfer. Wer Meister werden will, muss dennoch mit jedem Druck fertig werden." Trimborn bastelt daneben längst an der neuen Mannschaft und er hat mit allen Spielern gesprochen. "Es wird keiner gehen", betont der 52 Jahre alte Wuppertaler. Seine eigene Zukunft ist allerdings noch ungeklärt: "Die Gespräche laufen, es kann durchaus etwas andauern."

Die TV-Reserve holte in der Landesliga aus den vergangenen sieben Spielen nur zwei Punkte und zählt längst zu den Abstiegskandidaten. Am Sonntag (18.15 Uhr) geht es zur ebenfalls gefährdeten HSG Neuss/Düsseldorf III. In der HInrunde siegte das Team von Trainer Niklas Vogel mit 27:21 und ein erneuter Erfolg wäre eine große Erleichterung.

(w-m)
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