Lokalsport Heiligenhaus dreht nach Fehl-Pfiff durch

Nievenheim · Drei Platzverweise und eine Niederlage kassiert der Fußball-Landesligist in Nievenheim.

Da verstand man die Welt nicht mehr bei der SSVg Heiligenhaus. Es lief die 90. Minute im Landesliga-Auswärtsspiel bei der VdS Nievenheim, die Hausherren lagen 1:0 vorne. Heiligenhaus warf alles nach vorne und der eingewechselte Deniz Top köpfte wuchtig auf das Nievenheimer Tor. Dort wehrte ein Verteidiger, für alle im Stadion ganz deutlich sichtbar, im Pulk mit der Hand ab. Nur der Schiedsrichter Marcel Reinhold sah es nicht, auch der Assistent nicht. Der Pfiff blieb aus, Nievenheim gewann 1:0 und Heiligenhaus verlor auch das dritte Rückrundenspiel.

Nach dem verweigerten Elfmeter war der Teufel los. Im Mittelpunkt der Schiedsrichter. Die Heiligenhauser Mustafa Kalkan und Christos Karakitsos, beide eingewechselt, waren kaum zu bremsen und sahen Gelb-Rot, Hakan Yalcinkaja zudem glattes Rot. Es wird beim Aufsteiger also immer enger im Personalbereich. Und das, wo der Abstiegskampf längst voll entbrannt ist.

Das Tor des Tages für Nievenheim schoss der Ur-Tiefenbroicher Sebastian Schweers, der einen Lattenabpraller einschoss (75.). Das sechste Saisontor des 28-Jährigen. Der meinte nach dem Abpfiff: "Ich dachte über meinen handspielenden Verteidiger in der Schlussminute nur - Junge, was machts Du da?" Auch für Schweers war es ein klarer Strafstoß.

Trainer Deniz Top, der sich nach dem Rückstand selbst einwechselte: "Ich kann mich nur in Galgenhumor flüchten. Alle Zuschauer, selbst die Nievenheimer Fans, stehen auf unserer Seite. Das war einfach übel." Und Manager Bernd Wagner: "Ein Hammer, was der Schiedsrichter da entschieden hat. Bis Düsseldorf und noch weiter war das Handspiel zu sehen."

Seine Mannschaft fand nach einer halben Stunde ordentlich ins Spiel und so meinte der in Tiefenbroich wohnende Keeper Onur Erturul, der wegen seiner hartnäckigen Verletzung immer noch zuschauen muss: "Wir werden immer stärker. Es sieht gut aus." Vereinsboss Heinz Dedenbach saß daneben, er lächelte. Die Zuversicht war durchaus gegeben, das was mitgenommen wird.

Auch nach dem Wechsel hatte Heiligenhaus in der Regel eine leichte Überlegenheit, traf aber nicht. Weil dreimal Gizm Rexhaj, der seiner alten Form immer noch nachläuft, und einmal Christian Schuh aus guten Positionen nichts ausrichteten.

SSVg: Ücler - van Schwamen, Kawohl, Yalcinkaja, Dogan, Rexhaj, Günes, Horn (78. Kalkan), Altan Top (81. Deniz Top), Schuh, Fujita. Tore: 1:0 Schweers (75.). Zuschauer: 80.

(wm)
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