Lokalsport Hotic kehrt zurück in die alte Heimat

Ratingen · Der Abwehrchef von Ratingen 04/19 ist beim SC West groß geworden. Genau dort spielt der RSV am Sonntag (15 Uhr).

 Adnan Hotic (l.) macht in der Innenverteidigung von Ratingen 04/19 in der Regel eine gute Figur.

Adnan Hotic (l.) macht in der Innenverteidigung von Ratingen 04/19 in der Regel eine gute Figur.

Foto: Achim Blazy

Es war ein mal der kleine Adnan. Der wohnte in Düsseldorf. Genauer gesagt, in Oberkassel. Noch genauer: Direkt neben dem Platz des SC West. Dort lernte Adnan das Fußball spielen. Jeden Tag. Egal, ob er Training hatte oder nicht. Der SC war Adnans zweites Zuhause. Heute ist Adnan 26 Jahre alt und stolze 1,91 Meter groß. Und am Sonntag ist er wieder zu Gast beim SC West - diesmal aber wörtlich: Hotic kommt nämlich mit dem Gegner, Ratingen 04/19.

"Ich bin auf dem Westplatz groß geworden, kenne die Spieler und meine Eltern wohnen quasi um die Ecke. Deswegen ist die Vorfreude auf die Begegnung besonders groß", erklärt Hotic, der inzwischen beim RSV der Abwehrchef ist.

Dabei kann sicherlich nicht jeder Spieler von sich behaupten, einst auf einer Sportanlage aufgewachsen zu sein. Für Hotic war dies aber eine "Supersache", die auf seine Karriere Einfluss nahm. "Ich konnte nach Lust und Laune auch nach dem Training noch zocken. Zudem kommt mein Vater aus dem Fußballgeschäft, was mich zusätzlich geprägt hat."

Dass der technisch versierte Innenverteidiger nun in der Oberliga auf seinen Erstverein trifft, hätte man vor der aktuellen Spielzeit nicht unbedingt erwarten können, denn in der Saison 2013/2014 hatte Hotic noch den Sprung zum Goslarer SC in die Regionalliga geschafft. "Goslar war für mich eine tolle Erfahrung. Dort haben wir in WGs gelebt, die nah am Platz lagen. Ein bisschen wie damals in Düsseldorf -in dem Umfeld hat man sich pudelwohl gefühlt. Das Team bestand zudem aus Vollprofis, und wir haben zweimal am Tag trainiert. Das hat sich natürlich schnell auf den Körper ausgewirkt. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an das hohe Niveau und lernt von den besseren Mitspielern. Diese Erfahrung versuche ich nun natürlich den jungen Spielern aus meinem Team in Ratingen weiterzugeben", berichtet der Abwehrchef. Dass der Weg von Goslar wieder in die Oberliga führte, war derweil mehreren Umständen geschuldet. "Theoretisch hätte ich sogar in Goslar bleiben können, allerdings hatte ich damals mit kleineren Verletzungen zu kämpfen und musste zudem mit Kevin Pannewitz, der aus Wolfsburg kam, um meinen Platz kämpfen."

Eigentlich sah vieles danach aus, dass Hotic anschließend zum TuS Koblenz wechselt. Auf einem Blitzturnier, unter anderem gegen Kaiserslautern und dem FSV Frankfurt, verletzte sich der 1,91-Meter-Recke aber und schaute sich anschließend nach einem Verein in Heimatnähe um. "Dann habe ich mich für Ratingen entschieden. Mit dem Trainer, den Spielern und unserem schönen Stadion bin ich hier sehr glücklich."

Doch es war keine sonderlich gute "englische Woche" für den RSV. Nach den beiden Niederlagen gegen Turu 80 und den VfB Hilden konnte der Fußball-Oberligist immerhin durch das abschließende 1:0 gegen SV Hönnepel-Niedermörmter die Wogen etwas glätten. Doch gerade das jüngste Erfolgserlebnis will die Rasselbande von Trainer Peter Radojewski nun zum Anlass nehmen, wieder mutig aufzuspielen.

Und auch wenn Hotic den Düsseldorfern nur das Beste wünscht, ist die Marschroute klar: "Als Verteidiger muss es mein Ziel sein, zu Null zu spielen." Wenn dann noch Daniel Keita-Ruel wie zuletzt gegen den SV Hönnepel seinen Torriecher aktiviert, könnte der Matchplan der Germania sogar aufgehen - dann nämlich würde der "große" Adnan seinen alten Heimatverein gehörig ärgern.

(RP)
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