Lokalsport Ice Aliens haben wieder alle Chancen

Ratingen · Der Eishockey-Regionalligist glich im Play-off-Viertelfnale durch das 4:3 nach Penaltyschießen gegen Hamm zum 1:1 aus.

 Mann ohne Nerven: Milan Vanek (links) setzte in Hamm den entscheidenden Treffer für die Ice Aliens.

Mann ohne Nerven: Milan Vanek (links) setzte in Hamm den entscheidenden Treffer für die Ice Aliens.

Foto: Achim Blazy (archiv)

In den Play-offs gibt es Momente, in denen Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. In Spiel zwei der Best-of-Five-Serie im Viertelfinale der Eishockey-Regionalliga West zwischen den Hammer Eisbären und den Ratinger Ice Aliens war das die Entscheidung über den letzten Penaltyschützen. Trainer Achim Johnigk hatte sich für einen seiner Routiniers entschieden und damit voll ins Schwarze getroffen. Milan Vanek verwandelte den letzten Penalty - und die Aliens glichen die Serie auf 1:1 aus. "Ich habe auf Milan gesetzt und er hat das ganz routiniert gemacht. Zudem hat Christoph Oster alle Penaltys der Hammer gehalten. "Ich bin sehr zufrieden und freue mich sehr. Wir haben uns ganz anders präsentiert als bei der Niederlage am Freitag", sagte der sehr zufriedene Aliens-Coach.

Nachdem die Außerirdischen das Heimspiel nach einer sehr schwachen Leistung mit 3:6 verloren hatten, zeigten sie im zweiten Spiel ein anderes Gesicht, das sie schon beim ersten Heim-Auftritt gebraucht hätten, und siegten mit 4:3 nach Penaltyschießen. "Wir haben Hamm im Mitteldrittel gut gestellt und ordentlich gearbeitet. Eigentlich war ich mir bis kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit sicher, dass wir das Spiel nach Hause bringen", erklärte Johnigk, der aber zittern musste.

Kevin Thau erzielte knapp anderthalb Minuten vor der Schlusssirene den Ausgleich für die Hausherren aus Hamm. Zuvor hatten die Aliens eine solide 2:0-Führung aus der Hand gegeben. Lucas Beckers Treffer zum 3:2 kurz vor der Pause, stellte wieder alle Zeichen auf Sieg. Doch Thau ließ noch einmal Hoffnung für die Eisbären aufkommen. Diese zerstörte - zum Glück für die Aliens - Routinier Vanek im Penaltyschießen. Die Aliens haben sich so das Heimrecht wieder zurückerkämpft in dieser engen Serie.

Im ersten Spiel im Eisstadion am Sandbach, das zur Enttäuschung von Trainer und Offiziellen mit nicht mal 600 Zuschauern gefüllt war, präsentierte sich die Mannschaft alles andere als bereit für die Play-offs. Die Gäste wirkten heißer und siegten verdient mit 6:3.

"In den Play-offs geht es um etwas. Wir haben zu wenig gearbeitet. Der Schiedsrichter hat das Spiel gut laufen lassen. Wir hätten aggressiver spielen können und haben es nicht getan", sagte Stürmer Tobias Brazda, "Du darfst dem Gegner nicht zeigen, dass du schwach bist. Das Spiel war eine gute Lehre für uns. Es ist hart gegen Hamm, aber natürlich alles andere als unmöglich." Kapitän Dennis Fischbuch sah in der Niederlage ebenfalls nur eine Moment-Aufnahme: "Klar, wir haben Fehler gemacht. So ist das in den Play-offs. Nach dem 2:4 haben wir aufgemacht, dann hatte es Hamm einfacher. Die Defensive war ausschlaggebend. Du musst sicher hinten herauskommen. Das haben wir einfach nicht gemacht. Zudem haben wir vorne vier oder fünf Hochkaräter ausgelassen."

Nun ist der Heimvorteil wieder in den Händen der Außerirdischen. Am kommenden Freitag empfangen die Aliens die Eisbären zum dritten Spiel (20 Uhr, Sandbach). Bis dahin wird vor allem am noch nicht richtig überzeugenden Powerplay gearbeitet - in Hamm gab es lediglich einen Treffer bei immerhin 16 Strafminuten gegen die Hammer. "Da waren wir einfach zu schwach", erklärt Johnigk, "es wäre außerdem schön, wenn am Freitag mehr Zuschauer kommen würden, um uns zu unterstützen. Denn das ist auch wichtig in den Play-offs."

(law)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort