Lokalsport Ice Aliens müssen "gutes" Gesicht zeigen

Ratingen · Die Play-off-Viertelfinalserie gegen Hamm geht nach Sieg und Niederlage heute (20 Uhr) quasi von vorne los.

 Milan Vanek (l.) erzielte den Siegtreffer für die Ice Aliens im zweiten Spiel in Hamm.

Milan Vanek (l.) erzielte den Siegtreffer für die Ice Aliens im zweiten Spiel in Hamm.

Foto: Achim Blazy

Die Verantwortlichen der Hammer Eisbären waren sich ihrer Sache schon sehr sicher, als sie am Freitag das Eisstadion am Sandbach verließen. Heute Abend, so lautete es, wollten sie im Play-off-Viertelfinale der Eishockey-Regionalliga den Einzug in die Vorschlussrunde feiern. Nach dem klaren 6:3-Sieg der Gäste in Spiel eins und der erschreckend schwachen Leistung der Ratinger deutete auch nichts auf einen Erfolg der Außerirdischen hin. Doch Ratingen meldete sich in Hamm zurück, siegte am Ende etwas glücklich, aber verdient 4:3 nach Penaltyschießen - und somit geht heute (20 Uhr) die Serie quasi von vorne los: Zwei Siege aus maximal drei Spielen benötigt jedes der beiden Teams noch, um ins Halbfinale einzuziehen.

Milan Vanek war mit einem Treffer und dem entscheidenden Penalty am Sonntag der große Matchwinner zum Ausgleich in der Serie. Dass die Aliens erst Verlängerung und Penaltys zum Erfolg benötigten, interessiert ihn nicht. "In den Play-offs interessiert nur, ob du gewinnst oder verlierst. Alles andere ist völlig egal", betont Vanek, der am vergangenen Wochenende angeschlagen in beide Spiele ging und auch jetzt noch nicht ganz fit ist. "Ich hatte im ersten Spiel sogar Fieber, das hat man auf dem Eis auch gesehen", betonte Vanek.

Dabei zeigten allerdings auch die gesunden Aliens zwei Gesichter. Am Freitag in eigener Halle wirkte das Team von Trainer Achim Johnigk noch gar nicht bereit für die Play-offs. Hamm war wacher, entschiedener und vor allem leidenschaftlicher. "Meine Mannschaft hat am Sonntag die richtige Antwort gegeben, auch wenn das natürlich im Penaltyschießen noch ins Auge hätte gehen können", sagt Johnigk. "Insgesamt haben wir wesentlich besser gespielt, so müssen wir auch im zweiten Heimspiel auftreten."

Vor dem zweiten Spiel hatte Johnigk die Reihen ein wenig umgestellt. Die Brazda-Zwillinge Tim und Tobias rückten wieder zu Benjamin Hanke, Alex Schneider blieb draußen, die gezeigte Leistung in Spiel eins hatte Johnigk nicht gereicht. Doch obwohl sich die Aliens in einigen Bereichen deutlich besser präsentierten, gab es trotzdem noch gravierende Schwächen. Das Überzahlspiel zum Beispiel. Hamm verbrachte einen Gutteil des Spiels auf der Strafbank, die Ratinger konnten jedoch nur einmal Kapital draus schlagen. "Wir haben das Überzahlspiel in dieser Woche als Schwerpunkt gehabt", betonte Johnigk. "Uns fehlt leider ein schussstarker Verteidiger, das würde es noch etwas gefährlicher machen." Auch deshalb steht, das war allerdings schon seit Beginn der Saison so, oft Kapitän Dennis Fischbuch an der "Blauen".

"Wir schießen zu wenig", stellt Johnigk fest. "Gerade in Überzahl müssen wir Scheiben aufs Tor bringen. Das habe ich der Mannschaft auch versucht, zu erklären." Sowieso wurde vor dem zweiten Spiel viel diskutiert. Mit Erfolg. Vor Spiel drei hielt sich der Gesprächsbedarf allerdings wieder im normalen Rahmen.

Bei den Aliens hofft man aber auf eines: mehr Zuschauer. "Das war schon enttäuschend im ersten Spiel", betonte Johnigk. "Allerdings waren auch in Hamm nicht viel mehr Zuschauer." Dabei bietet gerade die Wiederauflage des Vorjahres-Finales eine große Spannung - wie beide Teams auch unter Beweis stellen. Fortsetzung folgt heute Abend.

(RP)
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