Tennis Kiefer überzeugt - zum letzten Mal?

Ratingen · Nicolas Kiefer glänzt nicht nur sportlich, auch seine Art kommt bei seinen Mitspielern der Bundesliga-Herren-30 des RTC gut an. Es ist jedoch fraglich, ob er noch ein Spiel für den Spitzenreiter absolvieren wird.

Auch beim zweiten Auftritt von Nicolas Kiefer für die Bundesliga-Herren-30 des Ratinger Tennisclubs Grün Weiß (RTC) stellte der ehemalige Weltklasse-Tennisspieler unter Beweis, dass er sein Handwerk nicht verlernt hat. Der 36-jährige hinterließ einen fitten Eindruck, spielte die Bälle meist direkt an die Grundlinie und gab bei seinem 6:1, 6:1 Erfolg gegen den Dänen Kasper Warming vom Tennis und Hockey-Club Ahrensburg lediglich zwei Spiele ab. Dass der frühere Profi aus sportlicher Sicht ein wichtiger Faktor für das Team des RTC ist, dürfte außer Frage stehen. Doch auch seine Art wird von seinen Mannschaftskollegen geschätzt. "Er ist sehr bodenständig, nett und bei uns im Team sehr gut angekommen", sagte Daniel Meier, Sportlicher Leiter des RTC.

Nach seinem Match hatte Kiefer noch genügend Zeit, seine Mitspieler weiter kennenzulernen, denn ein zweites Mal musste er beim souveränen 8:1-Sieg der Ratinger gegen die Norddeutschen nicht auf den Platz. Bereits nach den Einzeln, die wegen des starken Regens zwischenzeitlich für zwei Stunden unterbrochen werden mussten, führte der ungeschlagene Tabellenführer 6:0. Die anschließenden Doppel, bei denen Kiefer neben Robert Messling aufgeschlagen hätte, wurden erst gar nicht mehr gespielt und mit 2:1 für Ratingen aufgeteilt.

Ob der Olympia-Silbermedaillen-Gewinner von 2004 in dieser Spielzeit allerdings nochmals für Ratingen seine Schuhe schnürt, ist fraglich. "Wir sind in Gesprächen mit ihm über eine Teilnahme an der Finalrunde", sagt Meier. Das Ticket für den 19. und 20. Juli in München hat der RTC ohnehin schon längst gebucht. "Wir gehen als leichter Favorit ins Rennen und haben den Anspruch, in München zu gewinnen. Aber dort wird auch alles auf null gestellt. Was vorher war, zählt nicht", gibt Meier zu bedenken.

Zuvor müssen die Ratinger jedoch am Sonntag zum letzten Spieltag nach Berlin reisen. Bei der Generalprobe für die Finalrunde soll gegen den Tabellenvorletzten vor allem im Doppel durch neue Zusammensetzungen experimentiert werden. "Berlin will sich teuer verkaufen. Für uns wird es wichtig sein, das Spiel zu gewinnen, damit wir mit einem guten Gefühl nach München fahren können", sagt Meier. Dort wäre dann ein Mann mit solch spielerischen Fähigkeiten wie Nicolas Kiefer sicher der große Trumpf.

(new)
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