Lokalsport Lintorf gewinnt einseitiges Derby klar
Angermund · Beim TV Angermund hatte das Heimteam vor Rekordkulisse nichts zu bestellen: 23:35 (12:16).
Der TuS Lintorf sorgte dafür, dass der Nachbar TV Angermund bei dessen letztem Verbandsliga-Heimspiel noch einmaleine erfreuliche Kasse machte. Denn die meisten der 240 Zuschauer (beste Saisonkulisse) kamen aus Lintorf. Dessen zweite Mannschaft hatte spielfrei und auch diese war nahezu komplett vertreten. Sie zog kurz vor dem Anpfiff mit Trommeln und riesiger grün-weißer Fahne bewaffnet in die Walter-Rettinghausen-Halle ein und machte einen Höllenlärm. Das war gut für die Gäste, die auch locker die Punkte mitnahmen. Völlig mühelos sogar beim 35:23 (16:12)-Auswärtssieg.
Bis zur Lintorfer 11:10-Führung 17.) konnten die Hausherren noch halbwegs mithalten, dann waren sie chancenlos. Und das, obwohl Gäste-Trainer Christian Beckers seine besten Torschützen Stefan Sossalla und Max Kronenberg nicht einsetzte. "Sie sind beide am Ende ihrer Kräfte, vor allem die Rückrunde war brutal hart", sagte Beckers.
In Angermund setzte er erstmals Janis Löwenstein ein, der vor wenigen Tagen 19 Jahre alt wurde. Schon vorher, im Verlauf der Rückrunde, waren Vincent Rose und Andreas Kropp aus der ART-Jugend gekommen, so nun auch Löwenstein. Die drei Genannten lieferten alle eine gute Leistung ab. Jetzt, wo sie wussten, dass sie größere Spielanteile bekamen, war ihnen ständig befreites Aufspielen anzumerken. Rose überzeugte durch harte Würfe, die man ihm angesichts seiner Statur eigentlich gar nicht zutrauen würde.
Manager Kalle Töpfer meinte: "Es war fast eine A-Jugend, die wir aufgeboten haben. Wir sind auf einem guten Weg mit all diesen jungen Burschen, die sich erstaunlich gut entwickelt haben."
13 Punkte fuhren die Lintorfer in den letzten sieben Spielen ein. Mit diesen Youngstern sollte man künftig rechnen, auch wenn dann Christian Kruse nicht mehr dabei ist. Ihn zieht es zu seinem Stammverein Mettmann Sport zurück, er wohnt auch dort. "Für Kruse und die Linksaußen-Position wird aber kein neuer Spieler geholt", so Töpfer, "wir greifen auf eigene Spieler zurück." Aber einen will er noch verpflichten und den Namen heute bekannt geben.
Der TVA enttäuschte derweil restlos. Vor dem Spiel verabschiedete Manager Andreas Franken seinen Torwart Benny Karmaat, es bleibt bei diesem einen Abgang. Trainer Michael Block war völlig unzufrieden: "Über weite Strecken haben wir Angsthasen-Handball gespielt. Immer mit den gleichen Abläufen. Nie wurde das vorgetragen, was wir im Training üben. Lintorf war klar besser." Auf allen Positionen. Ganz stark war wieder Keeper Matthias Jakubiak mit 17 Paraden und Tim Bauerfeld als Abwehr-Spezialist. Aber auch Christoph Lesch auf der rechten Seite und Marvin Wettemann mit seinen zehn Toren überzeugten.