Lokalsport Löwen müssen Sieges-Party verschieben
Ratingen · Die SG-Reserve wollte die Eroberung der Tabellenspitze feiern - doch die Halle war zu. Samstag geht's gegen Fortuna.
Eigentlich sollte so richtig gefeiert werden in der Mannschaftskabine der SG Ratingen II. Das Bier war schon besorgt, alles eingefädelt - der Handball-Landesligist wollte die wiedergewonnene Tabellenführung feiern. Doch die Reserve des Handball-Drittligisten wurde vom Hallenwart gestoppt. Der nämlich sperrt um 22 Uhr die Sporthalle ab - und die Party fiel aus. "Egal", sagte dazu Mannschaftssprecher Marc Steppke. "Das holen wir jetzt am Samstag nach dem Fortuna-Spiel nach."
Die SG-Reserve musste die Tabellenführung nach ihrem eigenen Sieg verspätet feiern, denn der bisherige Tabellenführer VfR Saarn aus Mülheim stolperte erst am Sonntagnachmittag über die HSG Gerresheim und spielte nur 21:21. Jetzt stehen die beiden nach Punkten gemeinsam oben (jeder 32:6), aber die SG-Reserve hat den Vorteil im direkten Vergleich und auch das erheblich bessere Torverhältnis - und beide Teams spielen noch gegeneinander.
Es gibt aber noch ein Liga-Team, das sich einiges ausrechnet, um am Ende ganz oben dabei zu sein. Das ist der ART Düsseldorf II (29:9 Punkte), und der ist am Sonntagabend Gastgeber des VfL Saarn (18 Uhr, Graf-Recke-Straße). Die Rather haben es dann in der Hand, den Landesliga-Titelkampf noch einmal so richtig dramatisch zu machen. Die SG-Reserve dagegen steht vor einer Aufgabe, die eigentlich ein Spaziergang bedeutet. Das Schlusslicht Fortuna Düsseldorf kommt an die Gothaer Straße (Samstag, 16.30 Uhr). Die Düsseldorfer sind in einer grausigen Verfassung, sie haben ihre letzten fünf Spiele verloren - zuletzt sogar das Kellerduell gegen die SG Unterrath brutal hoch 14:28. Zudem hat die Fortuna den schwächsten Angriff der Liga.
Klar, dass alle vom neuen Tabellenführer erneut einen Kantersieg erwarten. Die Zuschauer erwarten ständig, dass eine entfesselte Truppe auftritt. Die SG-Reserve hat schließlich alle zehn Heimspiele gewonnen und damit die eigenen Fans mächtig verwöhnt. Trainer Leszek Hoft trägt viel dazu bei, er fordert ständiges Tempospiel. Langsames hin- und herpassen, das ist ihm völlig zuwider. 15 Gegentore lässt er bei schwachen Gegnern wie der Fortuna zu, mehr nicht. Hinzu kommt, dass Hofts Truppe ausgeruht ins Heimspiel geht, denn die vielen A-Junioren, die eine tragende Rolle spielen, werden erst am Sonntag gefordert. Dann müssen sie, sie sind ebenfalls Tabellenführer (Oberliga), zur SG Überruhr.
Fehlt nur noch ein Sieg gegen Fortuna, um die Kabinen-Party steigen zu lassen. "Vor unten stehenden Mannschaften sind wir gewarnt, auch wenn die Fortuna uns nichts schenken wird", sagt Sprecher Marc Steppke. Einen Ausrutscher kann er, der immer etwas skeptisch denkt, sich kaum vorstellen.
