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Ratingen · Die Feier nach dem 6:4-Erfolg in Hamm ging bis in die Morgenstunden. Trainer Jacobs ist stolz auf sein Team.

Um viertel nach acht am Samstagmorgen klingelte es bei Alexander Jacobs im Hotelzimmer. Milan Vanek und Stepan Kuchynka standen vor der Tür, wollten endlich auch mal schlafen. Und so endete um viertel nacht acht am Samstagmorgen die längste Partynacht der jüngeren Ratinger Eishockey-Geschichte nach dem 6:4-Erfolg in Hamm und dem damit verbundenen Titelgewinn in der 1. Liga West.

"Die Party war brutal. Brutal gut", sagte Milan Vanek. Zuerst hatten die Aliens in der Stadionkneipe in Hamm gefeiert. Das war dem Tschechen ein besonderer innerer Vorbeimarsch. "Ganz ehrlich? Wäre ich an der Stelle der Hammer gewesen, ich hätte uns nach Hause geschickt", sagte er. So aber feierten die Ratinger ihren Titel, während die Spieler der Gastgeber, die immer lautstark die Meisterschaft als Saisonziel propagierten, bedröppelt zuschauen durften. Dann ging es im Bus zurück nach Ratingen. Dort wurde weiter gefeiert - und der harte Kern um Vanek und Kuchynka landete noch in der Düsseldorfer Altstadt.

Die letzte Station ließ Trainer Jacobs aus. "Die Partynacht war auch so lang genug", sagt der Niederländer. Er ist vor allem eines: Stolz auf sein Team. "Während der Saison hat sich herauskristallisiert, dass wir das zu schlagende Team sind. Dass wir das dann so beenden, ist großartig", betont Jacobs. Denn die Aliens machten es spannend. 3:1 führten sie bei den Eisbären, zwei Treffer steuerte Vanek bei. Dann plötzlich lagen die Ratinger 3:4 hinten.

"Wir haben auf der Bank noch einmal eine Ansage gemacht, betont, dass wir das Ding unbedingt hier beenden wollen", sagte Vanek, der nach der Bank-Predigt einen Ruck in der Mannschaft gespürt habe. Auf dem Eis fruchtete die Motivation: Lucas Becker erzielte mit einem Schlenzer von der blauen Linie den Ausgleich. Und als der Hammer Keeper Sekunden später bei einem harmlosen Handgelenkschuss von Pascal Behlau komplett danebengriff, war Jacobs klar: "Wir werden Meister."

Fragt man Vanek oder Jacobs, was am Ende den Ausschlag zum Titelgewinn gegeben hat, ist die Antwort eindeutig: der Mannschaftsgeist. "Die Hierarchie im Team hat hundertprozentig gepasst, der Zusammenhalt war unser größtes Plus in dieser Saison", betont Vanek. Trainer Jacobs ist zudem der Meinung, dass die Special-Teams, also Über- und Unterzahl, in wichtigen Phasen den Ausschlag gegeben hätten.

Morgen wird die Mannschaft ein letztes Mal trainieren, zudem wird es noch eine Abschiedsfeier Anfang April geben. Und danach werden langsam aber sicher die Weichen für die kommende Saison gestellt. "Vielleicht erfahren wir ja in den kommenden Wochen, wie der Modus in der Liga aussehen wird", sagt Jacobs. Hinter den Kulissen wurden bereits erste Vertragsgespräche aufgenommen. Zum Beispiel mit Vanek, der gestern seinen 39. Geburtstag feierte. "Es heißt immer, man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist", sagt der Tscheche. Aber eigentlich finde ich: Genau dann sollte man weitermachen."

(RP)
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