Lokalsport Pechvogel Kalkan fühlt sich in Heiligenhaus sehr wohl

Heiligenhaus · Der Stürmer hatte in dieser Saison großes Verletzungspech - doch sein Vertrag soll verlängert werden. Morgen geht's gegen Jüchen.

 Mustafa Kalkan (vorne) hatte in dieser Saison mit extrem viel Verletzungspech zu kämpfen.

Mustafa Kalkan (vorne) hatte in dieser Saison mit extrem viel Verletzungspech zu kämpfen.

Foto: Achim Blazy

Die Wege zu den Ärzten kennt Mustafa Kalkan in dieser Fußballsaison besser als die Laufwege seiner Mannschaft. Letzten Sonntag hat es den 24 Jahre alten Stürmer der SSVg Heiligenhaus wieder erwischt. Im Landesliga-Gastspiel beim FC Mönchengladbach (0:0-Endstand) kam das Aus bereits nach 20 Minuten. "Eine Verhärtung im Oberschenkel strahlte bis in den Rücken. Es ging nicht weiter," sagte der im feinen Düsseldorfer Hafenviertel wohnende Vollblutstürmer. "Es sieht danach aus, dass ich auch am Sonntag im Heimspiel gegen den VfL Jüchen nicht dabei bin."

Drei Tore hat er in dieser Saison erst in nur elf Einsätzen geschossen. Völlig ungewohnt für ihn, für einen Stürmer, der in der Jugend bei Borussia Mönchengladbach und der Fortuna gespielt hat und dort vorzüglich ausgebildet wurde. Bei den Senioren ging es zur Turu und Rot-Weiß Oberhausen. Wieder feinste Fußball-Adressen, auch die späteren Stationen wie BV 04 und ein halbes Jahr Rather SV gehören dazu. Vor knapp zwei Jahren, im Sommer, meldete sich Deniz Top bei ihm. Er, der Kalkan beobachtet hatte, teilte ihm mit, dass Heiligenhaus noch einen guten Stürmer sucht. Kalkan fuhr an die Talburgstraße und schnell war man sich einig. Elf Tore in der letzten Spielzeit sicherten einen neuen Vertrag und auch jetzt gab es erste Gespräche über ein drittes Jahr bei den Rot-Blauen.

"Das fand mit unserem Vorsitzenden Heinz Dedenbach statt", so Kalkan. "Ich soll bei der SSVg bleiben. Es spricht eigentlich nichts dagegen. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, wie oft ich in dieser Spielzeit verletzt war." Die weite Anfahrt nach Heiligenhaus stört den Junggesellen nicht. Er fährt mit seinem Auto bis Eller und dann geht es mit einer Fahrgemeinschaft und vier weiteren SSVg-Fußballern weiter. Die Fahrgemeinschaft wird von Spielführer Philipp Horn organisiert. "Das sind alles Klasse-Jungs", so Kalkan. "Es macht einfach Spaß, mit ihnen zusammen zu sein."

Am Sonntag geht es gegen den abstiegsgefährdeten VfL Jüchen (Platz 14, ab Platz 15 geht es runter). Im Hinspiel, es war bereits der 7. Spieltag, gelang im Braunkohle-Revier mit 3:1 der erst Saisonsieg. Eine Riesenbefreiung damals, die Heiligenhauser schauten längst beängstigt in den Tabellenkeller. Aber der aktuelle Platz sieben ist beruhigend - längst ist bei der SSVg von einer guten Saison die Rede. Die Mannschaft soll möglichst zusammen bleiben.

Also auch mit Mustafa Kalkan. "Mich interessiert eigentlich ganz wenig, wo der Gegner steht", sagt Kalkan, der in Hilden bei der Telekom im Vertrieb beschäftigt ist. "Ich will immer gewinnen. Egal, gegen wen." Deniz Top sieht dem Heimspiel mit Freude entgegen: "Wir treffen auf einen Gast, der mitspielt, der wie im Hinspiel leidenschaftlich kämpft. Aber solche Gegner liegen uns. Wir müssen wieder so auftrumpfen wie in der zweiten Halbzeit zuletzt in Mönchengladbach. Ich denke, dann bleiben die Punkte hier."

Muhammed Bayrak und Gizm Rexhaj haben das Training wieder aufgenommen, ein Einsatz kommt aber noch zu früh, wie der Trainer erklärte. Das dürfte auch für den 19-jährigen Kevin Peuler gelten.

(w-m)
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