Lokalsport Ratingen 04/19 und der Kampf gegen den Schlendrian

Ratingen · Sportlich ist die Saison des Fußball-Oberligisten gelaufen, doch der Trainer will die letzten Spiele gewinnen und Platz drei sichern.

 In den letzten Saisonspielen wollen Sascha Meier (2.v.l.) und Ali Can Ilbay (2.v.r.) möglichst noch ein paar Gelegenheiten zum Feiern haben.

In den letzten Saisonspielen wollen Sascha Meier (2.v.l.) und Ali Can Ilbay (2.v.r.) möglichst noch ein paar Gelegenheiten zum Feiern haben.

Foto: Blazy

So langsam merkt man: Auch bei Ratingen 04/19 ist die Luft ein wenig raus. Zumindest rein sportlich. "Unser Ziel ist es, den dritten Platz zu verteidigen", sagt Trainer Peter Radojewski. Angesichts eines Vorsprungs von vier Punkten vor der Konkurrenz und noch drei ausstehenden Spielen ist das machbar. "Blöd ist aber, dass nach oben nichts mehr geht", sagt der Trainer. "Dafür hätten wir vergangene Woche gegen Wuppertal gewinnen müssen."

Weil aber genau das nicht gelang, plätschert die Saison nun zaghaft dem Ende entgegen. Und genau das sieht Radojewski als größte Herausforderung. "Wir müssen versuchen, irgendwie die Spannung zu erhalten", sagt er. Deshalb zieht er weiter das normale Trainingsprogramm durch - allerdings mit kleinen Einschränkungen. Heute wird, weil ja erst am Pfingstmontag (15 Uhr) bei Rot-Weiß Oberhausen II gespielt wird, um 11.30 Uhr trainiert. Danach guckt sich die Mannschaft noch das U11-Turnier im Sportpark Keramag an, bevor das Team sich das Bundesliga-Finale gemeinsam geben wird. "Das sind schöne Sachen", sagt Radojewski. "Und auch für die Jungs sehr entspannt."

Weil es sportlich um nicht mehr so viel geht, hat man beim RSV den Trainingsbetrieb ein wenig aufgeweicht. Verschiedene Gastspieler üben jetzt mit den Oberliga-Spielern, sie wollen sich dem Trainer empfehlen. Und es sind auch immer mal wieder A-Jugendliche dabei. "Da ist es manchmal schwer, vernünftig zu trainieren, wenn du mit 24, 25 Mann auf dem Platz stehst", sagt Radojewski. "Der Rhythmus ist etwas gestört. Aber wann sollen die Jungs schnuppern, wenn nicht jetzt?"

Ein künftiger Spieler für die erste Elf war bislang noch nicht da. "Dafür reicht es nicht", sagt Radojewski. Im Nachwuchs sind indes interessante Spieler dabei. In der kommenden Saison sollen mehrere A-Jugendliche die Vorbereitung gemeinsam mit der ersten Mannschaft machen. Und der Coach geht noch weiter. "Vielleicht nehme ich schon gegen Oberhausen ein paar A-Jugendliche mit in den Kader", sagt der Versicherungskaufmann. Draußen bleiben müssten dafür Akteure, mit denen der Coach ohnehin nicht mehr plant für die kommende Saison.

Denn vor dem Oberhausen-Spiel sind fast alle Akteure fit. Es gibt nur wenige Ausnahmen: Orhan Dombayci konnte wegen einer Schulterverletzung nicht trainieren, Stefan Rott fehlte wegen des ominösen Infekts, der schon einige Spieler der Mannschaft befallen hatte, und auch Marwane Gobitaka konnte nicht trainieren. Sonst sind alle, die während der Saison regelmäßig zum Einsatz kamen, an Bord. Auch das Sturm-Trio Chamdin Said, Faisal Aziz und Berkay Öz. "Die drei fehlten uns gegen Wuppertal doch sehr", sagt Radojewski im Rückblick auf die Vorwoche.

Und obwohl der Trainer mit allen dreien in der kommenden Saison nicht mehr plant - er wird seine Stürmer mit nach Oberhausen nehmen. Denn auch wenn die Luft ein wenig raus ist - gewinnen will man bei Ratingen 04/19 immer noch. "Es wäre doch sehr schade", sagt Radojewski, "wenn wir uns den dritten Platz am Schluss noch klauen lassen."

(RP)
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