Fußball Ratingen ist eine personelle Baustelle

Ratingen · Der Fußball-Oberligist 04/19 muss für die Partie am Sonntag in Bösinghoven acht Spieler ersetzen. Die Frage nach einem möglichen Aufstieg stellt sich für den realistischen Trainer Peter Radojewski sowieso nicht.

 Ali Can Ilbay (rechts)

Ali Can Ilbay (rechts)

Foto: Blazy, Achim

Es war keine einfache Woche für Ratingen 04/19 - trotz des perfekten Rückrundenstarts mit zwei Siegen aus den beiden ersten Partien. Der sportliche Höhenflug des Fußball-Oberligisten ist wegen der angespannten Personallage derzeit sogar nur eine Randnotiz. Beim Training ließen sich die anwesenden Spieler auf dem Rasen an beiden Händen abzählen - und die Sorgenfalten bei den Verantwortlichen werden angesichts der zahlreichen Krankenakten immer größer. "Das einzige Problem, dass wir momentan haben, sind die vielen verletzten- und krankheitsbedingten Ausfälle", sagt Trainer Peter Radojewski vor dem Spiel beim um den Klassenerhalt kämpfenden TuS Bösinghoven (Sonntag, 15 Uhr). In der Partie gegen die Gastgeber aus Meerbusch fehlen dem 46 Jahre alten Fußball-Lehrer gleich acht Spieler.

Neben den Langzeitausfällen von Patrick Fiedorra und Daniel Keita-Ruel gibt es weitere Sorgen. Faisal Aziz und Damian Bartsch stehen wegen Fußverletzungen nicht zur Verfügung. Beim Quartett um Benjamin Teichmöller, Berkay Öz, Dennis Wibbe und Marvin Buchta verhindert eine Grippe-Erkrankung das Überstreifen des blau-gelben Trikots. Um die Personalnot zu kompensieren, setzt Radojewski auf den eigenen Nachwuchs. "Es kann gut sein, dass wir den einen oder anderen Spieler aus der A-Jugend mit nach Bösinghoven nehmen", sagt der Coach, der noch um den Einsatz der angeschlagenen Stefan Rott und Orhan Dombayci bangen muss.

Die Frage nach den Aufstiegs-Ambitionen des Vereins nach vier Ligasiegen in Serie, Tabellenplatz drei und der hier und da schwächelnden Konkurrenz weist Radojewski wegen der personellen Lage und noch 15 ausstehenden Meisterschaftsspielen daher zurück. "Wir würden uns etwas vormachen, wenn wir über den Aufstieg reden", betont Peter Radojewski. "Unsere jetzige Situation ist eine Momentaufnahme. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und in jedem Spiel beweisen, dass wir da oben hingehören."

Die erste Prüfung wartet in Bösinghoven, das 04/19 im Hinspiel ein überraschendes 2:2-Unentschieden abtrotzte. Vor heimischem Publikum zeigt der auswärtsschwache Oberligist jedoch regelmäßig ein anderes Gesicht und zuletzt schickte er die Reserve von Rot-Weiß-Oberhausen mit einem 6:1 im Gepäck auf die Heimreise. "Das wird keine einfache Aufgabe", vermutet Radojewski, der von seiner Elf eine geduldige Spielweise fordert. "Wir müssen unsere Technik und Schnelligkeit ausspielen, um den Riegel zu knacken."

Welche Mannschaft die Vorgaben des Trainers auf dem Rasen in die Tat umsetzen und den dritten Sieg im dritten Rückrundenspiel einfahren soll, beantwortet sich mit einem Blick auf die zur Verfügung stehenden Spieler fast von selbst. Dabei hoffen die Verantwortlichen, dass sich die Lage mit dem Blick auf die weiteren Aufgaben möglichst bald etwas entspannt. Nach der Aufgabe in Bösinghoven folgt im Heimspiel gegen den SV Sonsbeck (15. März) ein weiteres Duell mit einem Abstiegskandidaten, ehe am 22. März der nächste besonders dicke Brocken wartet. Dann muss Ratingen beim Tabellenführer SSVg. Velbert antreten - und kann spätestens dort seinen eigenen Standort im Kampf um einen Top-Platz überprüfen.

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