Lokalsport Ratzko rettet den Sportkeglern das 3:0

Heiligenhaus. · Mit seinem letzten Wurf sorgte der Schluss-Spieler dafür, dass die volle Punktzahl in Heiligenhaus blieb.

 Alexander Ratzko von den SK Heiligenhaus blieb auf bei seinen letzten Würfen konzentriert und räumte alles zum Sieg ab.

Alexander Ratzko von den SK Heiligenhaus blieb auf bei seinen letzten Würfen konzentriert und räumte alles zum Sieg ab.

Foto: Achim Blazy

Auch Kegeln kann zu einer Hitzeschlacht werden - das jedenfalls durften die Sportkegler Heiligenhaus am ersten Spieltag der Bundesliga live erleben. Bei Temperaturen von 35 Grad kamen die Gastgeber im Heljens-Bad gegen die Gäste vom KSV Riol gut ins Schwitzen. Auch sportlich - denn der Vorjahresdritte legte einen derart starken Start hin, dass die Mannschaft um Kapitän Marcel Grote bis zum 3:0-Sieg am Ende mächtig zittern musste.

Die Heiligenhauser starteten in einer sehr ungewohnten Formation. Leistungsträger Daniel Mittelstädt wurde unter der Woche zum zweiten Mal Vater und wollte das erste gemeinsame Wochenende mit seiner Frau und den beiden Söhnen verbringen. "Sowas geht natürlich immer vor, auch wenn uns das sportlich vor eine riesige Herausforderung gestellt hat", sagte Grote. Karsten Detert (864 Holz) und Kerim Demirbag (857 Holz) lösten ihre Aufgabe als Starter durchaus ordentlich. Allerdings mussten sich beide den Rioler Spielern Steines und Werner geschlagen geben, die jeweils mit 866 Holz zu glänzen wussten.

Damit sollten sie die Messlatte für die folgenden Akteure gelegt haben. Es folgten Robin Holler (848) und Matthias Simon (857), die die Zahlen der Gäste aus dem ersten Block ebenfalls nicht überspielen konnten. Die Gäste von der Mosel versäumten es ihrerseits, hochkarätig nachzulegen. Nico Klink (803) und Marjan Leis (824) ließen ihr Können nur phasenweise aufblitzen. Das Spiel war vor dem letzten Block bezüglich der Holzzahl zwar zugunsten der Heiligenhauser entschieden - doch den Zusatzpunkt kann sich die Gastmannschaft im Sportkegeln noch über die Einzelwertung verdienen. Sowohl Werner als auch Steines konnten mit Ihren Zahlen im ersten Block alle vier Heiligenhauser übertrumpfen. So war für Alexander Ratzko und Marcel Grote klar: Beide mussten die 866 Holz überspielen und gleichzeitig hoffen, dass die Rioler Schluss-Spieler nicht mehr punkten. Denn zehn Wertungen reichen für einen Punktgewinn in der Fremde aus.

Bereits nach der Halbzeit zeichnete sich ab, dass sowohl Immendorf als auch Pauly an diesem Tag nicht in der Lage waren, noch einen Heimspieler zu überspielen, so dass der Fokus auf Grote und Ratzko lag. Beide waren auf Kurs, mussten sich jedoch noch steigern, um das Ziel zu erreichen. Grote legte die Basis dafür auf seiner "Lieblings-Bahn" zwei, womit er auf der Schlussbahn die Tagesbestzahl von 875 Holz relativ locker ins Ziel brachte. Spannender machte es Alex Ratzko, der auf seiner Schlussbahn noch 231 Holz benötigte, um die drei Punkte in Heiligenhaus zu behalten. 129 Holz bei 15 Wurf waren ein Anfang, der nun im Abräumen veredelt werden musste. Ratzko musste kämpfen und durfte sich keine Fehler mehr erlauben. Er benötigte in den letzten vier Würfen drei "Neuner" und mindestens eine Sieben, um auf exakt 867 Holz zu kommen. Ratzko löste es souveräner, indem er die Anlage einfach viermal komplett abräumte. "Jeder, der mal in solch einer Situation gewesen ist weiß, wie schwer es ist. Einerseits muss man auf Angriff gehen, andererseits darf man auch nicht überdrehen und die Kugel dadurch verreißen. Alex hat das cool gemacht und uns die drei Punkte gerettet", sagte Grote, der auch für Simon lobende Worte fand: "Matthias hat seine Aufgabe ebenfalls sehr gut gelöst. In den letzten zwei Jahren hat er immer wieder mit muskulären Blessuren zu kämpfen gehabt und musste durch den Ausfall von Daniel Mittelstädt seine Feuerprobe bestehen." Das Endergebnis lautete 5170:4943 Holz, 49:29 in der Einzelwertung - 3:0.

Dem ersten Heimspiel folgen nun drei Auswärtsspiele hintereinander. Am kommenden Samstag geht es zum Rekordmeister KF Oberthal, der in dieser Saison alles dafür tun wird, sich für die verlorene Deutsche Meisterschaft (Deutscher Meister wurde nach 15 aufeinanderfolgenden Jahren erstmalig KSG Montan Holten-Duisburg) zu revanchieren.

(RP)
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