Lokalsport Rhein Vikings verpflichten Miladin Kozlina

Ratingen · Mehr als Punkte fehlen dem Handball-Zweitligisten gesunde Spieler. Der Neue soll morgen gegen den ASV Hamm sein Debüt geben.

Es war kein Schnellschuss, keine Panikaktion. "Wir haben den Markt seit längerem beobachtet und hatte zu Miladin seit längerem Kontakt", sagt Rene Witte, der sportliche Geschäftsführer der Rhein Vikings. Jetzt war der Moment gekommen, da sich der Aufsteiger zum Handeln gezwungen sah und Miladin Kozlina verpflichtete - weniger wegen der vier Niederlagen in Folge, die natürlich schmerzen, als vielmehr wegen der Verletzenmisere. Kapitän Bennet Johnen (Bandscheibenoperation), Felix Handschke (Bänderriss), Alexander Oelze (Bänderanriss), Christopher Klasmann (Banscheibenvorfall) und Christian Hoße, bei dem heute ein MRT gemacht wird, sind verletzt. "Wir mussten reagieren, um eine spielfähige Mannschaft zu haben", sagt Witte vor der Begegnung gegen den ASV Hamm (Samstag, 18.30 Uhr, Castello). Er hofft, dass bis dahin die Spielgenehmigung für Kozlina vorliegt.

Wunderdinge erwartet freilich niemand von dem 34 Jahre alten Rückraumspieler, schon gar nicht Trainer Ceven Klatt. "Zunächst einmal bedeutet seine Verpflichtung eine Entlastung für die Mannschaft", sagt der Coach. "Am Dienstag hatte ich sieben Spieler beim Training, das sagt alles. Dass Miladin über eine hohe Qualität verfügt, ist unstrittig, aber er hat vier Monate nur individuell trainiert. Er ist fit, aber das Mannschaftstraining ist natürlich schon etwas anderes, allein vom Bewegungsablauf, vom Stoppen her."

Das weiß Kozlina, der sich selbst einzuschätzen vermag: "Ich habe jeden Tag zwei Mal trainiert, aber ich brauche etwas Zeit. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft schon am Samstag in der Abwehr helfen kann, und in der Offensive zumindest eine Halbzeit."

Für die Vikings heißt es: auf die Zähne beißen und irgendwie das Spiel gegen Hamm überstehen. Sie sehnen die anschließende zweiwöchige Pause herbei. "Wir werden die Partie aber nicht abschenken", gibt sich Klatt kämpferisch und fordert von seinen Spielern, kühlen Kopf zu bewahren. "Wir haben zwei schwere Wochen hinter uns. In Hagen sind wir an uns selbst gescheitert. Kampf und Einstellung waren okay, aber wir müssen viel cleverer und kaltschnäuziger agieren." Die Marschroute hat der Trainer längst abgesteckt: "Wir dürfen nicht wie zuletzt zehn einfache Gegenstöße bekommen, das müssen wir unbedingt verhindern."

(ths)
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