Fußball "Rot-Weisse" Ratinger freuen sich auf Essen

Ratingen · Der Fußball-Oberligist spielt im Pokal gegenden Regionalligisten. In der Liga geht es Sonntag gegen Kapellen-Erft.

 Thomas Denker, Kapitän von Ratingen 04/19, spielte bis zur vergangenen Saison für Rot-Weiß Essen. Nun muss er im Pokal gegen seinen Heimatverein antreten.

Thomas Denker, Kapitän von Ratingen 04/19, spielte bis zur vergangenen Saison für Rot-Weiß Essen. Nun muss er im Pokal gegen seinen Heimatverein antreten.

Foto: Achim Blazy

Bei Thomas Denker stand das Handy nicht mehr still. "So ziemlich jeder, den ich während meiner Essener Zeit kennengelernt habe, hat angerufen oder mir geschrieben", sagt der Kapitän von Ratingen 04/19. Der "Telefon-Terror" hat einen Grund. Denn der Fußball-Oberligist muss im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiss Essen antreten. Gegen den Klub, für den Denker bis zum Sommer sein "ganzes Leben" gespielt hat.

"Ich habe noch nie in meinem Leben gegen Rot-Weiss gespielt", sagt Denker. "Das wird eine merkwürdige Erfahrung für mich, die ich gerne auch etwas später gehabt hätte." Wie vier seiner Teamkollegen musste Denker die Essener im Sommer verlassen: Für die Erste Mannschaft in der Regionalliga hatte es nicht gereicht - doch die "Zwote", die in der Oberliga antrat, wurde vom Verein zurückgezogen.

So landeten Denker, Torhüter Dennis Raschka sowie Damian Bartsch, Orhan Dombayci und Berkay Öz beim RSV - auch, weil der Sportliche Leiter Michael Kulm über exzellente Kontakte nach Essen verfügt. "Ich glaube nicht, dass Essen gerne gegen uns spielen wir", sagt Denker. "Die Jungs wissen ja auch, was wir drauf haben - und es ist nur eine Liga Unterschied. Von 0:5 bis 5:0 ist alles drin, glaube ich."

Präsident Jens Stieghorst freut sich ebenfalls über das Los. Ein bisschen graut es ihm jedoch vor der Planung. Denn die nächste Pokalrunde soll schon am 11./12. Oktober über die Bühne gehen. "Am 12. ist unser Stadion jedoch gesperrt. Das heißt, wir werden wohl Samstag spielen. Oder Freitagabend - ich weiß, dass Essen diesen Termin favorisieren würde." Zumal unter Flutlicht und den vielen zu erwartenden Zuschauern eine echte Pokalatmosphäre herrschen könnte. "Es wartet aber viel Arbeit auf uns. Das Spiel gegen Essen wird mit einigen Sicherheitsauflagen verbunden sein. Da warten wir mal ab", sagt Stieghorst.

Trainer Peter Radojewski freut sich ebenfalls über das Los - mahnt jedoch, dass noch mehrere Spiele anstehen, bevor das Highlight gegen Essen wartet. "Wir spielen Sonntag gegen Kapellen, danach kommt Jahn Hiesfeld. Das sind wichtige Spiele", sagt der 45-Jährige. Gegen Kapellen-Erft zeigt sich für Radojewski, ob seine Mannschaft in die oberen Tabellenregionen gehört. "Wir haben gesagt, wir wollen oben mitspielen", sagt er. "Wenn wir weiter dranbleiben wollen, müssen wir dort jedoch bestehen." Er sieht die Mannschaften auf Augenhöhe. Und hofft, dass sein Team die richtigen Lehren aus der Pleite gegen Velbert gezogen hat. "Ich habe uns nicht so schlecht gesehen wie manch anderer", betont Radojewski. "Aber wir haben das Video vom Spiel analysiert, wissen, dass wir nach der Pause ein wenig den Faden verloren haben."

Gegen Kapellen muss Radojewski auf Julian Dusy, Marvin Buchta und Sebastian Teichmöller verzichten. "Dafür ist Sascha Meier wieder dabei", sagt der Coach. "Und auch Daniel Rehag, der einige private Probleme zu bewältigen hatte, dürfte uns langsam aber sicher auch geistig wieder voll zur Verfügung stehen." Die anstehenden Spiele sieht Radojewski als Chance für alle Spieler, sich für das Spiel gegen Essen zu empfehlen. Fünf seiner Akteure wird er das nicht besonders sagen müssen - die Ex-Essener sind schließlich bereits jetzt heiß auf das Spiel gegen ihren alten Verein.

(RP)
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