Lokalsport RTC gewinnt Top-Spiel im letzten Tie-Break

Ratingen · Der Herren 30-Bundesligist macht es gegen den TC Raadt spannend. Erst in den Doppeln gelingt das 5:4 für den neuen Spitzenreiter.

 Stefan Koubek verlor sein Einzel und sein Doppel für den RTC. "Da war mehr drin", meinte der ehemalige österreichische Spitzenspieler.

Stefan Koubek verlor sein Einzel und sein Doppel für den RTC. "Da war mehr drin", meinte der ehemalige österreichische Spitzenspieler.

Foto: Birgit Häfner

Irgendwann fliegt der Schläger ins Netz. "Ich hab genug", schreit Boy Wijnmalen "Absolut genug." Der Niederländer ist wütend. Auf sich, auf den Schiedsrichter, auf das Wetter. Vor allem letzteres spielte beim Top-Spiel des Ratinger TC gegen den Tabellenführer TC Raadt in der Herren 30-Bundesliga nicht mit. Zwei Einzel mussten in die Halle verlegt werden, beide gingen verloren. Erst in den Doppeln entschied der RTC die Partie 5:4 für sich - und da erst im Match-Tiebreak.

Wijnmalen war einer der beiden Spieler, die in die Halle ausweichen mussten. Dämmerlicht, schneller Belag - und das bei zwei Aufschlagspezialisten. Kein Wunder, dass die Schiedsrichter kaum mithalten konnten und sich in Fehlentscheidungen überboten. "Das habe ich noch nie erlebt", herrschte Wijnmalen den Stuhlschiedsrichter an. "Wenn du es nicht kannst, lass es einfach." Manchmal überstimmte ihn sogar Wijnmalens Gegenspieler - und gab dem Ratinger Spieler recht. Alle Schuld auf den Schiri zu schieben, wäre allerdings auch etwas zu einfach - denn Wijnmalens erster Aufschlag funktionierte zu selten, zudem leistete er sich viele einfache Fehler. Am Ende unterlag er seinem Landsmann Michel Koning 6:7, 3:6.

Genau wie Marc Leimbach, der auch in die Halle musste. "Ich konnte vielleicht fünf Prozent von dem zeigen, was ich konnte", sagte die Nummer fünf des RTC, der sang- und klanglos 3:6, 4:6 gegen den Niederländer Kilian Floris verlor. "Das ist schon haarsträubend, was die da teilweise nicht sehen", sagte RTC-Manager Daniel Meier. Allerdings lief es zuvor auch draußen nicht immer rund. Stefan Koubek leistete sich Diskutier-Runden mit der Stuhlschiedsrichterin und verlor sein Match gegen Stefan Wauters 5:7, 2:6. "Sie hat sich schon im ersten Spiel mehrfach verzählt, das war etwas unglücklich", sagte der österreichische Davis-Cup-Kapitän. "Allerdings hat mein Gegner auch sehr gut gespielt. Ich habe ein paar blöde Fehler gemacht, vor allem im ersten Satz. Im zweiten war ich nicht mehr anwesend. Da war mehr drin."

Dass es nach den Einzeln 3:3 stand, hatten die Ratinger zunächst Jeroen Masson (6:0, 6:4 gegen Remco Pondman) und Robert Messling (6:2, 6:1 gegen Ivalyo Trifonov) zu verdanken. "Bei meinem Spiel war es zum Glück noch trocken, ich habe das Spiel dominiert", sagte Messling. Und beim Stande von 2:3 gab sich dann auch Ivan Bjelica keine Blöße - die Ratinger Nummer eins siegte nach langer Regenpause glatt gegen Boy Westerhof 6:3, 6:4.

Und so mussten die Doppel entscheiden. Auch hier sah es zunächst schlecht aus. Koubek/Wijnmalen sowie Leimbach/Messling verloren jeweils ihren ersten Satz. Da half es auch nicht, dass Bjelica und Masson ihre Gegner im Schnelldurchlauf (6:4, 6:4) abservierten. Während Koubek und Wijnmalen auch den zweiten Satz verloren, holten sich Leimbach und Messling den zweiten Durchgang mit 6:1. Das Match-Tiebreak musste über die gesamte Partie entscheiden: Die Ratinger siegten 10:3, holten den Gesamtsieg und Platz eins in der Tabelle für den RTC, der nun fast sicher als Erster in die Finalrunde starten wird.

(RP)
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