Lokalsport Sararer zeigt seinen Wert für Fortuna Düsseldorf

Düsseldorf · Der Zugang vom Bundesligisten VfB Stuttgart machte beim 1:1 zum Saisonauftakt bei Union Berlin eine starke Partie.

Es gab einige Skeptiker. Der Ruf, der Sercan Sararer nach seinem Wechsel vom Bundesligisten VfB Stuttgart zu Fortuna vorauseilte, ließ manchen Düsseldorfer Fußballfreund Böses ahnen. Von allzu schnellen Autofahrten war da die Rede, vom angeblichen Hang des 25-Jährigen, als Bruder Leichtfuß aufzutreten. Bereits in der Vorbereitung auf die Saison deutete der Sohn einer spanischen Mutter und eines türkischen Vaters an, dass er gewillt ist, diese Klischees abzustreifen und hart zu arbeiten. Im ersten Spiel nun, dem verdienten 1:1 beim Aufstiegs-Mitfavoriten Union Berlin, machte Sararer den nächsten Schritt. Der schnelle Flügelspieler machte den Berlinern mit seinen Tempodribblings mächtig zu schaffen und war durch seine Körpersprache eine der maßgeblichen Figuren auf der Jagd nach dem Ausgleichstreffer.

Dabei war es vor dem Anpfiff keineswegs sicher gewesen, dass Sararer überhaupt würde spielen können. Er selbst wiegelte nach der Partie zwar ab: "Naja, meine Nase war zu, deshalb wollten wir kein Risiko eingehen und haben das Abschlusstraining lieber ausfallen lassen." Trainer Frank Kramer jedoch stellt die Ausgangslage etwas anders dar. "Serci war zwei Tage lang richtig krank", berichtet der 43-Jährige, "und dann geht er auf den Platz und reißt mit Abstand die meisten Sprints an."

Die meisten dieser Sprints sogar erfolgreich. Wenn Sararer antritt, ist er mit dem Ball häufig schneller als die Gegenspieler ohne. In Berlin bewies er zudem ein gutes Auge für seine Nebenspieler, bereitete einige vielversprechende Aktionen vor. "Nur im Abschluss muss er noch klarer werden", mahnt sein Trainer - ein Manko, das freilich fast alle Düsseldorfer Profis derzeit aufweisen. "Aber Serci arbeitet enorm viel für die Mannschaft", lobt Kramer. "Und er ist unangenehm für die Gegenspieler, weil er Zweikämpfe mit hoher Intensität führt. Er ist sehr zielstrebig, das hat sich bereits in der Saison-Vorbereitung angedeutet."

Sararer ist weit davon entfernt, solches Lob als Ruhekissen zu sehen. "Wir haben als Mannschaft in der ersten Hälfte schon ganz gut gespielt, und auch bei mir haben einige Eins-gegen-Eins-Situationen ganz ordentlich geklappt", sagte der Angreifer. "Aber bei meinen drei, vier Abschlüssen hätte auch ein Tor dabeisein müssen."

Zufrieden zeigte er sich dafür aber mit der Leidenschaft im Team. "Wir wollten unbedingt den Ausgleich machen, und das hat man auch gesehen, denke ich", meinte Sararer. "Pech, dass es mit dem klaren Handelfmeter nicht geklappt hat. Aber jeder macht mal Fehler, auch der Schiedsrichter. Bei Union muss man sicher auch nicht unbedingt gewinnen. Das 1:1 ist nicht so schlecht, das gibt uns Kraft." Die kann Fortuna gut gebrauchen.

(RP)
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