Lokalsport Schauerte gehört zur deutschen Spitze

Ratingen · Die Mehrkämpferin des TuS Lintorf holte bei den Jugendmeisterschaften im Siebenkampf den sechsten Rang.

Mit einem sensationellen sechsten Platz kehrte Isabel Schauerte von ihrer Reise zur Deutschen Meisterschaft der Jugend im Siebenkampf zurück. Die 15-Jährige schraubte im schwäbischen Heidenheim ihre neue Bestleistung auf eindrucksvolle 3757 Punkte und war damit beste Athletin aus Nordrhein-Westfalen. "Es war ein fantastischer Wettkampf, der bisherige Höhepunkt ihrer Laufbahn", sagte Trainer Steffen Mazat, der die Angermunderin im Trikot des TuS 08 Lintorf bereits seit acht Jahren betreut. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Gymnasiastin, die die zehnte Klasse besucht, eine gute Platzierung erreicht und war bei der Deutschen Siebenkampf-Meisterschaft in der Altersklasse W14 Dreizehnte geworden.

"Ziel war diesmal ein Platz unter den ersten Zehn", sagt Mutter Carola Schauerte, die ihre Tochter zu jedem Wettkampf begleitet. "Ich bin sehr stolz auf den sechsten Rang", sagt sie. Wie eng die Spitzengruppe beieinanderlag, zeigt die Tatsache, dass Isabel Schauerte beinahe sogar Dritte geworden wäre, wenn sie beispielsweise im Hochsprung die Latte nicht mit der rechten Wade heruntergerissen hätte.

Als Zwölfte der Meldeliste hatte sich die vielseitige und ehrgeizige Leichtathletin des TuS 08 Lintorf einiges vorgenommen. Und viel besser hätte ihr Auftakt in den Wettbewerb gar nicht laufen können. Sie blieb trotz Gegenwindes mit einer Zeit von 12,09 Sekunden im 80-Meter-Hürdensprint nur neun Hundertstelsekunden hinter ihrer Bestleistung zurück.

"Eine echte Zitterpartie war aber der anschließende Hochsprung", sagt Carola Schauerte. Ihre Tochter hatte bereits beim Einspringen Probleme mit ihrem Anlauf und übersprang erst im letzten Versuch die Einstiegshöhe von 1,34 Meter. Mit verkürztem Anlauf steigerte sie sich dann, übersprang am Ende 1,49 Meter und blieb damit nur drei Zentimeter hinter ihrer Saisonbestleistung zurück.

Es folgten eine solide Leistung von 10,28 Metern im Kugelstoßen nach einem Nervenkrimi und zum Abschluss des ersten Wettkampftages mit 12,71 Sekunden eine neue Bestzeit im 100-Meter-Sprint. Die 15-Jährige ging damit als Siebte und mit 2161 Punkten in den zweiten Tag. Auch der verlief nahezu perfekt: Sie erreichte zunächst 5,22 Metern im Weitsprung. Dann warf sie den Speer trotz des böigen Windes auf die sensationelle Weite von 37,26 Metern und verbesserte ihre eigene Bestmarke um rund dreieinhalb Meter. Als Vierte ging es nach sechs absolvierten Disziplinen in den entscheidenden 800-Meter-Lauf. Auch wenn diese Strecke nicht zu den Paradedisziplinen der Sprinterin zählt, so mobilisierte sie nochmals alle Kräfte, um eine Platzierung unter den ersten Acht und damit die Chance auf die Teilnahme an der Siegerehrung zu wahren. Nach 2:39,25 Minuten lief sie völlig erschöpft über die Ziellinie und wurde mit dem sechsten Platz belohnt.

Nun geht es weiter. Isabel Schauertes nächster Traum? "Die Berufung in den Landeskader", sagt sie.

(jan)
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