Handball SG bekommt fehlende Klasse aufgezeigt

Ratingen · Im Spiel gegen den VfL Gummersbach II (22:28) machte sich das Fehlen des Top-Torjägers Arthur Giela besonders bemerkbar. In der zweiten Halbzeit verfiel das Team in längst vergessen geglaubte Muster.

Handball: SG bekommt fehlende Klasse aufgezeigt
Foto: Sebastian Bartmann) hatt Schwierigkeiten, Tore zu erzielen. RP-Foto: Achim Blazy

Es war eine ernüchternde Erkenntnis für den Handball-Drittligisten SG Ratingen. Im Spiel gegen den VfL Gummersbach II bekam der Aufsteiger zum wiederholten Mal seine begrenzte individuelle Klasse aufgezeigt. Besonders bitter: Nach der vorübergehend aufsteigenden Tendenz (zwei Siege in Folge) ist das Team von Trainer Richard Ratka, das zuletzt beim TSV GW Minden II klar verloren hatte (23:32), endgültig wieder im harten Überlebenskampf der 3. Liga angekommen. Gegen Gummersbach hatte die SG am Ende keine Chance - 22:28 (11:11). "Das sind schon wichtige Spiele, die wir aktuell verlieren. Noch können wir das aber alles wieder gerade biegen", sagte Ratka.

Aus dem Coach spricht einerseits die Zuversicht. Gleichzeitig weiß er jedoch, dass seine Mannschaft momentan nur über wenige personelle Alternativen verfügt. Insbesondere die Abschlussschwäche im Rückraum machte der Coach für die Niederlage gegen die Reserve des Bundesligisten verantwortlich. Dort fehlte erneut der verletzte Arthur Giela - die in dieser Saison bisher wichtigste Konstante im Ratinger Team. "Sein Fehlen macht sich leider stark bemerkbar", bestätigte Ratka, "unsere Angriffe haben aktuell nicht die nötige Qualität." Bis Giela aktiv wieder ins Geschehen eingreifen kann, wird es aber lange dauern. Der Rückraumspieler wird wegen eines gebrochenen Ringfingers (bereits operiert) noch für mehrere Wochen ausfallen. Hauptsächlich Christian Rommelfanger sollte Gielas Ausfall kompensieren. Unterstützt wurde er dabei von Johann Osterwind und Nikolai Lenz.

Die Versuche der Gastgeber sahen zunächst sogar sehr vielversprechend aus. Über das 3:0 (5.) setzte sich die SG auf 8:5 (19.) ab. Anschließend brach Ratkas-Team aber massiv ein, wofür der Coach aber nicht die Deckung verantwortlich machte: "Unsere Abwehr stand stabil. Wir haben vorne zu viel vergeben und den Gegner zu Gegenstößen eingeladen." Ein altbekanntes SG-Problem. Kurz vor der Pause führten erstmalig die Gäste (9:10/28.) und zur Halbzeit lagen beide Teams beim 11:11 gleichauf.

Nach dem Seitenwechsel knüpfte der schwach in die Saison gestartete VfL an seine Leistung aus der ersten Halbzeit an. Ratingen gelang es weiterhin nicht, vorne die Tore zu machen - während die Gäste die Fehler des Klassen-Neulings eiskalt ausnutzten. Folge: Gummersbach setzte sich ab, die Ratinger gaben die Begegnung aus der Hand und verloren verdient. Ratka: "Die Rechnung ist ganz einfach. Wir müssen in der Offensive einfach unsere Tore machen, sonst können wir nicht erfolgreich sein."

Obwohl das recht simpel klingt, lässt sich das aktuelle Problem der tief im Keller feststeckenden Ratinger (4:14 Punkte) nicht so einfach lösen, weil sich an der aktuellen individuellen Klasse wenig ändern lässt. In der nächsten Partie gegen den Tabellendritten TuS Ferndorf (8. November, 18 Uhr, Gothaer Straße) muss Ratingen einen anderen Weg finden, um zum Erfolg zu kommen. Das wird eine Herkules-Aufgabe.

(mol-)
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