Lokalsport SG greift nach dem allerletzten Strohhalm

Ratingen · Verliert der Handball-Drittligist das Spiel bei der Ahlener SG, ist der Abstieg wohl besiegelt.

 Johann Oesterwind ist nach seinem Handbruch wieder im Training - er könnte in Ahlen auflaufen.

Johann Oesterwind ist nach seinem Handbruch wieder im Training - er könnte in Ahlen auflaufen.

Foto: Achim Blazy

Bastian Schlierkamp ist sich der Ausgangslage bewusst: "Alles oder Nichts trifft es wohl ziemlich gut für uns", sagt der Geschäftsführer der SG Ratingen vor dem Spiel des Handball-Drittligisten bei der Ahlener SG (heute, 18 Uhr). Siegen oder fliegen, so lautet das Motto für den abgeschlagenen Tabellenletzten. Denn verliert die SG das Duell beim Liga-Neuling, ist das rettende Ufer bei nur noch acht ausstehenden Spielen zehn Punkte entfernt - ein Rückstand, der nicht mehr aufzuholen ist.

"Wir wissen das alle", betont Schlierkamp, der in Absprache mit Spielertrainer Simon Breuer der Mannschaft über Karneval frei gab. "Wir hätten natürlich durchtrainieren können. Aber was bringt uns das in der aktuellen Situation? Die Jungs sollten mal ein paar Tage die Köpfe freibekommen. Dafür haben wir vor Karneval doppelt trainiert."

Immerhin entspannt sich die Personalsituation. Nikolai Lenz und Johann Oesterwind sind wieder weitgehend einsatzfähig. Überhaupt wurde seitens des Vereins noch einmal alles gegeben: Ahlen wurde ausführlich per Video studiert, auch der Mentaltrainer war in dieser Woche noch einmal bei der Mannschaft. "Wir haben nun wirklich alles getan, was wir konnten", sagte Schlierkamp, der heute selber nicht mit nach Ahlen reisen wird. Der frühere Zweitliga-Spieler wird mit der Reserve gegen Altendorf auflaufen. Die strauchelt nach dem Verlust des ersten Tabellenplatzes nämlich auch ein wenig. "Die erste Mannschaft hat natürlich unsere Priorität", betont Schlierkamp. "Aber wir wollen auch mit der Reserve unbedingt aufsteigen. Zum Glück ist an diesem Wochenende der letzte Spieltag, an dem sich die Termine der beiden Teams überschneiden, das heißt, wir können uns künftig gegenseitig aushelfen."

So wird Fabian Zarnekow heute mit der Reserve spielen, grundsätzlich aber durchaus auch mit der Drittliga-Mannschaft antreten können. "So oder so war klar, dass wir alle Spiele gewinnen müssen, wenn wir aufsteigen wollen", sagt Schlierkamp. "Da wir noch in Saarn spielen, haben wir alles in eigener Hand."

Das gilt für die erste Mannschaft schon lange nicht mehr. Und doch klammert man sich bei der SG an den letzten Strohhalm - ein Sieg in Ahlen würde zumindest wieder ein bisschen Hoffnung bringen.

(RP)
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