Lokalsport SG Ratingen hat noch viel Arbeit vor sich

Ratingen · Der Sven-Maletzki-Cup der Handballer war ein voller Erfolg. Trainer Khalid Khan war allerdings nur mit der Einstellung zufrieden.

 In der Vorrunde zeigten sich die Ratinger, wie hier Marcel Müller, von der Abwehrarbeit des Oberligisten TV Angermund unbeeindruckt.

In der Vorrunde zeigten sich die Ratinger, wie hier Marcel Müller, von der Abwehrarbeit des Oberligisten TV Angermund unbeeindruckt.

Foto: Falk Janning

Der Unterhaltungswert war hoch und die Handballfans kamen beim 3. Sven-Maletzki-Cup der SG Ratingen in der Halle an der Gothaer Straße voll auf ihre Kosten. Höhepunkt der Veranstaltung war aus Sicht der in der Regionalliga Nordrhein abgestiegenen Gastgeber die packende Partie um den dritten Platz gegen den alten Drittliga-Rivalen TuS Volmetal, die Ratingen schließlich mit 32:31 (25:25) nach Siebenmeter-Werfen für sich entschied. Den Pokal holte der amtierende niederländische Meister OCI Limburg Lions, der ein hochklassiges Finale gegen den TSV Bonn nach einem packendem Verlauf gewann.

Begeistert waren Ratingens Zuschauer vom Kampfgeist ihrer Mannschaft, die im kleinen Finale schon mit 20:25 zurücklag - und sich trotzdem nicht aufgab. Die Löwen glichen zum 25:25 aus und hätten mit dem letzten Angriff beinahe sogar noch in der vorgesehenen Spielzeit den Siegtreffer erzielt. Es war eine der hektischeren Partien des Turnieres, in der beide Teams nicht unbedingt sportliche Qualität boten, aber mit vollem Kampf und Einsatz dabei waren.

Die hauchdünne Halbzeitführung der Hausherren drehten die Gäste nach drei Vierteln der Spielzeit in eine klare Fünf-Tore-Führung, die das Heimteam in einer turbulenten Schlussphase noch ausglich. Es folgte ohne Verlängerung sofort das Siebenmeter-Schießen. Nach jeweils sieben Treffern auf beiden Seiten gelang Ratingens Torwart David Ferne schließlich die einzige erfolgreiche Parade - und der Keeper avancierte damit zum gefeierten Matchwinner (32:31).

Khalid Khan freute sich mit seiner Mannschaft. Gleichzeitig betonte der SG-Trainer, dass er mit der Interpretation der Ergebnisse aus den Vorbereitungsspielen vorsichtig ist, zumal ihm noch einige verletzte Spieler fehlen. "Die Einsatzbereitschaft war hervorragend, der Wille, die Vorgaben umzusetzen. Und gegen Volmetal haben wir eine tolle Moral bewiesen. Die Einsatzbereitschaft hat voll und ganz gestimmt", betonte Ratingens Coach. Das war aus seiner Sicht allerdings fast das Einzige, mit dem er ohne Einschränkung zufrieden war. "Ich habe viele Dinge gesehen, die wir in der Vorbereitung nicht in den Griff bekommen werden. Für deren Beseitigung werden wir vermutlich noch zwei, drei Monate benötigen. Viele Grundlagen sind einfach nicht vorhanden", erklärte Khan.

Vor allem mit der Abwehrleistung war er nicht zufrieden - so zum Beispiel beim Kantersieg in der Vorrunde gegen den Oberliga-Zweiten TV Angermund: "Da hatten wir zeitweise praktisch nur einen Abwehrspieler auf dem Parkett. Das war der Torwart, der ganz prima gehalten hat."

Gute Unterhaltung bot den Besuchern auch das spannende Finale. Zur Halbzeit lag der OCI Limburg Lions klar und deutlich mit 20:12 vorn, doch der TSV Bonn zeigte eindrucksvoll, warum er in der vergangenen Saison in der Regionalliga Nordrhein so stark aufgetreten war. Tor um Tor kämpften sich die Gäste aus der ehemaligen Bundeshauptstadt heran. Nach dem Treffer zum 30:31 etwa 100 Sekunden vor dem Schlusspfiff war wieder alles drin. Die vom ehemaligen Bundesligaprofi und Europokalsieger Mark Schmetz trainierten Lions aus den Niederlanden behielten jedoch die Nerven und verteidigten den Ein-Tore-Vorsprung bis zum Schluss. Das Spiel um den fünften Platz gewann der HV Hurry Up mit 28:27 gegen den VfL Gladbeck. Rang sieben sicherte sich der TV Strombach, der 31:28 (14:14) gegen den TV Angermund gewann.

Ein positives Resumee zog Sven Wies. "Es hat großen Spaß gemacht, wir sind glücklich über den reibungslosen Ablauf", sagte Ratingens Turnier-Chef, "die Mannschaften sind alle mit dem nötigen Ehrgeiz am Start gewesen, ohne das sportliche Fair-Play missen zu lassen. Jedes Team war eine Bereicherung für das Turnier Ich freue mich jetzt schon auf die vierte Ausgabe."

(faja)
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