Lokalsport SG Ratingen lässt die Köpfe hängen

Ratingen · Bei der 27:33-Pleite in Gummersbach gab sich der Tabellenletzte der Dritten Liga bereits weitgehend auf.

 Carsten Jacobs (mit Ball) gehörte noch zu den positiven Erscheinungen im Spiel der SG Ratingen - er erzielte immerhin fünf Treffer und wurde vom Trainer gelobt.

Carsten Jacobs (mit Ball) gehörte noch zu den positiven Erscheinungen im Spiel der SG Ratingen - er erzielte immerhin fünf Treffer und wurde vom Trainer gelobt.

Foto: Achim Blazy

"Das haben wir nicht verdient. Das Spiel war viel enger, als es die sechs Tore aussagen", sagte SG Ratingens Spielertrainer Simon Breuer nach der Schlusssirene in der Schwalbe-Arena. Tatsächlich hielt sein Team beim VfL Gummersbach II lange mit und war ein Gegner auf Augenhöhe, doch am Ende stand mit dem 27:33 (15:17) die 13. Niederlage in Folge für das abgeschlagene Drittliga-Schlusslicht fest. Durch den dritten Saisonsieg wollten die Ratinger Handballer eigentlich das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt am Glimmen halten.

Doch in der Partie gegen die Bundesliga-Reserve aus dem Oberbergischen wurde in vielen Aktionen deutlich, dass die Ratinger Spieler unterbewusst selbst nicht mehr an die nur noch theoretische Chance auf den Ligaverbleib glauben. So kam es, dass die Akteure in den entscheidenden und spielentscheidenden Aktionen nicht so zielstrebig agierten, wie es nötig gewesen wäre, um bei den heimstarken Gummersbachern beide Punkte entführen zu können.

"Das Spiel war zwar völlig ausgeglichen, doch wenn es drauf ankam, haben wir immer den Kürzeren gezogen", klagte Breuer, der mit acht Treffern bester Schütze seiner Mannschaft war. "Unterbewusst haben wohl manche schon mit der Saison abgeschlossen. Dabei geht es nicht nur um das Ganze, es lohnt sich auch in dieser Saisonphase für jedes einzelne Erfolgserlebnis alles zu geben", betont Breuer.

Die Löwen starteten gut in die Partie. Simon Breuer gab mit seinem Treffer zur 1:0-Führung die Richtung vor. Die Gummersbacher, die sich aus der eigenen Ersten mit dem 2,06 Meter großen Nationalspieler Florian Baumgärtner verstärkt hatten, drehten den Spieß zwar um, doch Ratingen kam immer wieder heran. Über 4:4 gerieten die Löwen mit 6:10 in Rückstand (16.), doch der Einbruch erfolgte nicht. Stattdessen holten sie Tor um Tor auf und kamen durch einen Treffer von Carsten Jacobs zum 12:12-Ausgleich (24.). In der Schlussphase des ersten Durchganges besaßen sie die Möglichkeit zur Führung, doch 1:3 Treffer in den letzten drei Minuten vor dem Seitenwechsel sorgten für einen Zwei-Tore-Rückstand zur Pause.

Im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Das Schlusslicht geriet über 18:19 (36.) mit 19:23 in Rückstand (36.), kämpfte sich aber noch einmal bis auf einen Treffer heran: Lennard Maesch markierte das Tor zum 23:24 (44.), das auf Ratinger Seite für neue Hoffnung sorgte. Doch der Gegner nahm eine Auszeit, bekam die Partie wieder in den Griff und zog bis auf sieben Treffer davon (26:33, 58.).

"Wir schaffen es als Kollektiv einfach nicht, die Gegner niederzuringen. Es fehlt immer ein Stück, um das Spiel in den Griff zu kriegen. Und es ist immer ein anderer Faktor, der zur Niederlage führt", analysiert Breuer, der im Rückraum zum stärksten Mannschaftsteil zählte. "Carsten Jacobs und Lars Jaeckel haben das im Rückraum gut gemacht", sagte der Spielertrainer lobend.

(faja)
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