Lokalsport SG Ratingen verpflichtet Dobrolowicz für den Rückraum

Ratingen · Der Pole hat sich selber beim Handball-Drittligisten vorgestellt. Das Löwenrudel muss am Sonntag in Gummersbach ran.

 Bastian Schlierkamp (l.) und der "Neue": Mateusz Dbrolowicz verstärkt das Löwenrudel.

Bastian Schlierkamp (l.) und der "Neue": Mateusz Dbrolowicz verstärkt das Löwenrudel.

Foto: SG

Eine Woche reichte den Verantwortlichen der SG Ratingen, um zu entscheiden: Der kann uns weiterhelfen. So lange trainierte Mateusz Dobrolowicz beim Löwenrudel mit. Und obwohl der Pole zuvor nur in der sechsten Liga in Hessen den Ball für die MSG Böllstein/Wersau warf, erkannte Spielertrainer Breuer recht bald das Potenzial des 23-Jährigen.

Wie Dobrolowicz zur SG kam, ist eher unkonventionell. "Vor wenigen Wochen bin ich nach Düsseldorf gezogen und wollte hier Handball spielen. Ein Bekannter sprach von der SG Ratingen und nachdem ich mich via Internet informiert und Kontakt aufgenommen hatte, ging alles recht schnell", sagt Dobrolowicz - Spielerverpflichtungen für Manager Bastian Schlierkamp leicht gemacht. "Er verfügt über eine gute Dynamik und kann aus der zweiten Reihe treffen, er wird der Truppe guttun", sagt Schlierkamp. Und das trotz seines vergangenen Intermezzos in der sechsten Liga. "Es war wohl seine erste Deutschland-Station", sagte Breuer. "Er hat dort auch schon eine ganze Weile nicht mehr gespielt." Gut möglich ist sogar, dass der Rückraum-Spieler in dieser Saison noch einmal für die SG aufläuft. "Da gibt es allerdings noch ein paar Dinge mit seinem Ex-Verein zu klären, auch wenn er dort kein Vertragsspieler war", sagt Breuer. Da die sportliche Situation der Löwen allerdings nicht prekär ist, hat die Spielberechtigung des Polen für den Rest der Saison nicht die oberste Priorität. "Wir gucken mal, was wir da noch erreichen können", sagt Breuer - schließlich geht die Saison nur noch vier Wochen.

Das erste der letzten vier Partien führt die SG, die inzwischen auch rechnerisch nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat, zur SG Gummersbach/Derschlag II. Der Gegner ist 15. und Vorletzter in der Tabelle, hat bereits sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. "Für die ist es quasi die letzte Chance", betont Breuer. "Es könnte sein, dass Rang 14 noch zur Abstiegsrelegation berechtigt, von daher erwarte ich ein hartes Spiel. Sie werden sicher versuchen, noch einmal alles herauszuholen. In der Rückrunde hat Gummersbach viele Punkte geholt und immer mal wieder Verstärkung aus der Bundesliga erhalten."

Für die SG geht es eigentlich um nichts mehr - doch ein wenig Ehre ist noch im Spiel. "Unser letzter Sieg gegen Fredenbeck ist doch schon einige Wochen her", sagt Breuer. "Für einen Erfolg wäre es langsam mal wieder Zeit, das täte uns auch gut. Auch wenn uns die Zeit am Sonntagnachmittag nicht wirklich behagt, aber auch da haben wir in dieser Saison schon gepunktet." Im Spiel in Gummersbach (morgen, 17 Uhr) muss er einzig auf Marcel Müller sowie die langzeitverletzten Arthur Giela und Johann Oesterwind verzichten.

Stichwort Müller: Der alte SG-Recke gewann mit seinem Traum-Tor in Leichlingen tatsächlich die Wahl zum Torschützen des Monats in der Handball-Bundesliga. Er setzte sich gegen vier Bundesliga-Profis durch.

(RP)
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