Lokalsport SG-Trainer Khan scheucht seine Spieler

Ratingen · Nach dem Heimdebakel gegen Köln wurde beim Handball-Viertligisten hart trainiert. Morgen wartet der TV Rheinbach.

 Für SG-Trainer Khalid Khan (r.) war Carsten Jacobs (l.) vergangene Woche der Einzige, der Normalform erreichte.

Für SG-Trainer Khalid Khan (r.) war Carsten Jacobs (l.) vergangene Woche der Einzige, der Normalform erreichte.

Foto: Achim Blazy

Nach der deutlichen Heimpleite der SG Ratingen am vergangenen Wochenende gegen den TV Jahn Köln-Wahn war Khalid Khan selbstkritisch. "Das lockere Atmosphärchen", so sagte er, "habe ich im Training nicht aus der Mannschaft bekommen." Die Quittung war ein 29:33 - und eine deutliche Standpauke vom Trainer.

In dieser Woche, so betont der Coach, war alles anders. Von Montag bis Donnerstag wurde hart trainiert. "Wir waren viel zielstrebiger als in der Vorwoche", erklärt der Coach. Als Belohnung gibt es heute frei, damit das Team ausgeruht ins morgige Auswärtsspiel beim TV Rheinbach gehen kann. "Das ist eine richtig heimstarke Mannschaft, eine schwere Aufgabe für uns", betont Khan. "In Oliver Dasburg hat Rheinbach einen in der Liga überragenden Rückraumspieler, es ist eine kleine Halle mit vielensehr lauten Zuschauern. Das wird ein heißer Ritt."

Einen ganz großen Unterschied zwischen beiden Teams hat der Trainer ohnehin ausgemacht: "Bei Rheinbach sitzen die Abläufe, da ist blindes Verständnis da. Wir sind noch mitten im Prozess des Verständnisses." Besonderheiten für den Gegner will sich Khan deshalb nicht einfallen lassen. "Wir müssen erstmal dafür sorgen, dass das Normalprogramm sitzt. Unsere Abläufe, Automatismen müssen stimmen. Der Coach wirbt in der Hinsicht um Geduld. "Bis die Mannschaft wirklich so spielt, wie ich mir das vorstelle, kann eine Saison vergehen", sagt er. "Wenn es gut läuft, dauert es vielleicht sieben, acht Monate. Aber sowas geht nicht von heute auf morgen."

Um das zu erreichen, hat der Trainer die Zügel deutlich angezogen. "Wir haben jetzt eine ganz andere Trainingskultur als noch in der Vorsaison", betont Ben Schütte, einer der wenigen Routiniers im Kader. "Die Leistung zählt, und die ist auch eine andere als in der Vorsaison."

In der Hinsicht hat Khan bei seiner Mannschaft schon deutliche Fortschritte festgestellt. "Ich erwarte viel von meiner Mannschaft und kann behaupten, dass ich ein härteres Training durchführe als es die Spieler aus der Vorsaison gewohnt waren", sagt er. "Aber ich merke, dass die Jungs schon jetzt wesentlich besser durchhalten als zu Beginn der Saison."

Nach dem Debakel in der Vorwoche muss sich das Löwenrudel gewaltig steigern, um in der engen und lauten Halle bei Bonn etwas mitzunehmen. "Rheinbach macht kaum Fehler", sagt er. "Und wir dürfen uns so ein Spiel wie in der Vorwoche nicht noch einmal leisten. Ich habe diese Woche ein ordentliches Training gesehen - aber am Ende kommt es drauf an, wie sich jeder Einzelne auf ein Spiel vorbereitet und mit welcher Einstellung er reingeht. Ich bin jedenfalls gespannt, welche Antwort meine Mannschaft auf die Leistung der Vorwoche gibt."

Die Antwort, so Khan, müsste jedoch positiv ausfallen, wenn die SG etwas Zählbares mitnehmen möchte: "Wenn wir unsere Normalform erreichen, haben wir eine realistische Siegchance. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir in Rheinbach nichts holen."

(RP)
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