Lokalsport Tennis: Wer schlägt denn auf für Ratingen?

Ratingen · Neun Spielerinnen des Damen-Bundesligisten waren oder sind bei den French Open vertreten. Ein Einsatz ist bei vielen ungewiss.

 Startklar: Auf Stefanie Vögele können Ratingens Tennis-Damen in Hamburg auf jeden Fall bauen.

Startklar: Auf Stefanie Vögele können Ratingens Tennis-Damen in Hamburg auf jeden Fall bauen.

Foto: Achim Blazy

Es war wieder so weit, Für Daniel Meier stand in dieser Woche seine mittlerweile obligatorische Reise zu den French Open in Paris auf dem Programm. Das Ziel? "Netzwerken", sagt der Team-Manager des Ratinger Tennis-Clubs (RTC) kurz und knapp zum Grund für seinen Besuch beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Andere Manager, ehemalige und vielleicht potenzielle Spielerinnen treffen, heißt es dann für den hauptberuflichen Banker in der französischen Hauptstadt. Und natürlich Tennis sehen. So schaute Meier dem Spanier Rafael Nadal bei dessen Erstrundensieg zu. Gleichzeitig warf er ein Auge auf die Leistungen der Ratinger Spielerinnen vor dem nächsten Spiel in der Tennis-Bundesliga beim Club an der Alster aus Hamburg (morgen, 11 Uhr).

Für einen Großteil der insgesamt neun angereisten Ratinger Damen war im Einzel bereits in der Qualifikation oder in der ersten Runde Schluss. Nur die intern topgesetzten Elina Svitolina und Irina Camelia Begu meisterten ihre Auftakthürden. Trotzdem muss Meier das Aufgebot für die Partie in der Hansestadt kurzfristig zusammenstellen. Lediglich mit Stefanie Vögele und Sesil Karantantcheva kann er bisher mit großer Sicherheit planen, denn viele Spielerinnen sind nach ihrem Ausscheiden in der Einzelkonkurrenz noch im Doppel oder im Mixed vertreten. "Die eine oder andere wird uns aber sicher noch zu Verfügung stehen", glaubt Meier.

Seine Hoffnung liegt vor allem auf der Spanierin Lara Arruabarrena, die in dieser Saison als Sandplatz-Spezialistin noch gar kein Spiel für den RTC bestritten hat. Das Problem ist für Meier dabei ein altes - die Bezahlung. Für ein Erstrundenmatch bei den French Open erhalten die Spielerinnen in diesem Jahr 30 000 Euro. Sie direkt danach zu einem Bundesligaspiel zu locken, sei dann nicht immer einfach, erklärt der Team-Manager. Ähnlich sieht Meier das bei der Begeisterung der Zuschauer für den Tennissport: "Das Interesse ist grundlegend da, allerdings nur an großen Turnieren. Dafür bezahlen Menschen viel Geld. Aber wenn man ein paar Tage später die gleichen Spielerinnen für fünf Euro sehen kann, interessiert das kaum jemanden."

Bei einem Sieg gegen den Vorletzten und einem weiteren Erfolg im Heimspiel gegen das Schlusslicht aus Moers am kommenden Freitag dürften die Ratingerinnen mit dem Abstieg bereits nichts mehr zu tun haben. "Klar ist, dass wir mindestens eins von den beiden Spielen gewinnen müssen. Hamburg ist rein von der Meldeliste her zwar stark, aber ich schätze die Chancen auf 60:40 für uns. Denn auch sie müssen gucken, wer überhaupt für einen Einsatz bereitsteht", sagt Meier. Die Entscheidungen fällen dieses Mal nicht nur die Manager, sondern auch die French Open.

(new)
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