Lokalsport Torhüter Stecken wird die SG verlassen

Ratingen · Der Vertrag des Schlussmannes wird zum Saisonende aufgelöst. Heute steigt ein Schlüsselspiel in Schalksmühle.

 Mathis Stecken wird in der kommenden Saison nicht mehr im Ratinger Tor stehen.

Mathis Stecken wird in der kommenden Saison nicht mehr im Ratinger Tor stehen.

Foto: Achim Blazy

Die aktuelle Ergebniskrise der SG Ratingen hinterlässt Spuren - auch in der Mannschaft. So scheint der Zusammenhalt, der den Handball-Drittligisten im vorigen Jahr auszeichnete, langsam, aber sicher zu schwinden. Kurz vor dem Gastspiel des kriselnden Handball-Drittligisten bei der SG Schalksmühle-Halver (heute, 19 Uhr) wird daher der erste Abgang für die neue Saison bekannt: Torhüter Mathis Stecken wird die SG trotz eines noch zwei Jahre laufenden Vertrags zum Saisonende verlassen.

"Es stimmt", sagt der Keeper auf Nachfrage, "mein Vertrag bei der SG wird zum Saisonende aufgelöst." Der Entschluss, so der 23-Jährige, stehe schon länger. "Am Ende passt es nicht mehr zwischen mir und der SG", sagt der Torhüter. "Wir haben uns deshalb zusammengesetzt und uns geeinigt. Dafür bin ich dem Verein dankbar." Stecken hatte seinen Vertrag in der letzten Saison erst um drei Jahre verlängert. Konkrete Gründe für seine Unzufriedenheit wollte er nicht nennen, betonte jedoch, dass er sich mit den Trainern Simon Breuer und Richard Ratka bestens verstehe und sie ihn gerne weiter bei der SG gehalten hätten.

War Stecken in der vergangenen Saison die unumstrittene Nummer eins im Tor des Löwenrudels, gelang die Zusammenarbeit mit Zugang Malte Jaeger in dieser Saison nicht auf Anhieb. Doch auch daran, so betont Stecken, liegt sein Abgang nicht. "Malte und ich verstehen uns inzwischen echt gut, feuern uns auch gegenseitig an." Spielertrainer Breuer wollte sich zu dem Vorgang, den der Verein noch nicht selbst öffentlich gemacht hat, nicht weiter äußern.

Die Unruhe kommt in eine ohnehin schon unruhige Zeit. Tabellarisch steht die SG auf Rang acht zwar nicht schlecht da - doch bei nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge ist das Bild ein wenig verzerrt. "Die Liga ist von Rang fünf bis 15 total eng", sagt Simon Breuer. "Daher ist jedes Spiel, das für uns kommt, jetzt ein wichtiges."

Zumal der heutige Gegner mit 15 Zählern (Ratingen: 18) eines der Teams auf einem Abstiegsplatz ist. "Wir würden zwar mit einer Niederlage nicht ganz unten reinrutschen", sagt Breuer. "Aber es wäre doch wichtig, mal wieder zu gewinnen."

Das hätte dem Team schon vor der Karnevalspause gegen Soest gelingen können. Da jedoch vergeigte es der Drittligist in der zweiten Hälfte, einen Fünf-Tore-Vorsprung ins Ziel zu bringen. Kann die SG nicht kämpfen? "Wir können auch Kampfspiele", sagt Breuer. "Wir sind halt personell eingeschränkt." Weil Arthur Giela jedoch weiter ausfällt und seine Rückkehr ungewiss ist, muss die SG jetzt auch ohne ihren besten Rückraum-Werfer punkten.

Dominic Kasal kann immerhin wieder spielen. "Bei großer Belastung humpelt er allerdings, weswegen er nicht durchspielen kann", sagt Breuer. Und aus der zweiten Mannschaft wird Marcel Müller wieder zum Team stoßen.

Dennoch lassen sich die Probleme der SG nicht wegwischen. Ob Stecken seinen Entschluss auch so gefasst hätte, würde es der SG sportlich besser gehen, ist sicherlich fraglich. Und auch Trainer Breuer räumt ein, dass die aktuell durch die Verletzten recht maue Trainingsbeteiligung "auf die Gemütslage drückt". Dagegen helfen nur Siege - am Besten gleich heute.

(RP)
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