Triathlon Triathlon: Jung wieder nicht zu schlagen

Ratingen · Beim 6. Stadtwerke Ratingen-Triathlon distanziert der Athlet seine Konkurrenten auf der Laufstrecke und wiederholt seinen Erfolg.

Das war der 6. Triathlon in Ratingen
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Simon Jung musste nach dem Zieleinlauf erst einmal tief durchatmen. Der Triathlet vom EJOT Team TV sank förmlich zu Boden, trank das ihm angereichte Wasser, aber hatte trotz der Erschöpfung noch ein Lächeln im Gesicht. Kurz zuvor hatte er beim 6. Stadtwerke Ratingen-Triathlon erneut die Konkurrenz hinter sich gelassen und in einer Zeit von 1:48:51 Stunden seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen können. Einen Sieg, den er sich allerdings hart erkämpfen musste. Zwar kam Jung mit einem Vorsprung von über drei Minuten auf seinen Teamkollegen, Marco Mühlnikel (1:51:56), ins Ziel, entscheidend absetzen konnte sich der 28-Jährige jedoch erst auf der abschließenden Laufdistanz von zehn Kilometern. Zuvor war es beim Schwimmen über 1000 Metern und der zweiten Disziplin, dem Radfahren über 40 Kilometern, ein enges Rennen, bei dem vor allem Andreas Niedrig (Platz vier in 1:54:18) oft die Rolle des Führenden übernahm.

Doch Simon Jung und Ratingen - das scheint einfach zu passen. Nicht nur die selektive Strecke mit wenigen flachen Passagen, die insbesondere beim Radfahren den Athleten ein rhythmisches Tempo abverlangt, liegt dem gebürtigen Siegener. Auch wegen den zahlreichen Zuschauer ist Ratingen für Jung eine Reise wert. "Es ist ein schöner Saisonabschluss für mich und vier Mal an diesem tollen Publikum vorbeizulaufen, macht einfach großen Spaß", sagte Jung, nachdem sich sein Puls wieder etwas beruhigt hatte.

Beim Fehlen des Breitscheiders Niclas Bock - der Lokalmatador hält mit 1:46:28 Stunden den Streckenrekord, sagte seine Teilnahme aber wegen eines anstehenden Ironmans kurzfristig ab - sorgte Andreas Niedrig für eine weitere Geschichte des Ratinger Triathlons. Der 46-jährige wurde durch sein Buch und den gleichnamigen Film "Lauf um dein Leben - vom Junkie zum Ironman" bekannt, in dem er seinen Weg von der Drogensucht zum Top-Triathleten erzählt. Dass er immer noch zu den besten Triathleten Deutschlands gehört, konnte er mit seiner Leistung in Ratingen abermals untermauern. Und selbst die Frage nach seinem Alter nahm er mit Humor. "Im Rennen fühlt man das nicht, aber die Jungen werden morgen früh wieder hüpfen und tanzen können, während ich erst einmal paar Tage brauchen werden, um mich zu regenerieren", sagt Niedrig, der Oliver Strankmann (1:52:06) nur knapp den Vortritt für den letzten Podiumsplatz lassen musste.

Nicht nur für die Top-Athleten ist ein Start in Ratingen fest im Terminkalender eingeplant. Über 1200 Teilnehmer gingen dieses Jahr in den verschiedenen Wettbewerben - vom Swim and Run für die junge Generation bis hin zur olympischen Distanz - auf die Strecke. "Im Prinzip ist es ein Teilnehmerrekord. Wir haben sonst ungefähr 1000 normale Starter, aber immer zusätzlich noch Starter aus der Triathlon-Liga, die dieses Jahr gefehlt haben", erklärt Organisator Georg Mantyk, der schon die siebte Auflage fest eingeplant hat. "Die wird es allein schon für die Athleten geben. Gleichzeitig gehört der Triathlon mittlerweile einfach zu Ratingen und ist auch gut für das Stadtmarketing."

Vermutlich wird dann auch wieder Simon Jung an den Start gehen, um den Hattrick in Ratingen perfekt zu machen.

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