Lokalsport TV Angermund verspielt den Sieg gegen Überruhr

Angermund · Der Handball-Oberligist spielt in der Schlussphase nicht clever genug und verbucht am Ende nur ein 27:27.

 Patrik Ranftler (r.) verwandelte fünf von sechs Siebenmetern und traf noch dreimal aus dem Feld.

Patrik Ranftler (r.) verwandelte fünf von sechs Siebenmetern und traf noch dreimal aus dem Feld.

Foto: Achim Blazy

Als der starke Angermunder Handballtorwart Joscha Peltz einen ganz harten Wurf der SG Überruhr spektakulär abwehrte und damit die 27:26-Führung verteidigte, da sah alles nach einem Angermunder Oberliga-Heimsieg aus. Es waren bei Ballbesitz für den TVA nur noch 35 Sekunden zu spielen. Aber die können unendlich lang werden. Martin Paukert kann davon ein Lied singen, er wurde wegen angezeigten Zeitspiels zu einem Notwurf gezwungen. Der brachte nichts, nur Ballbesitz für die Überruhrer und die holten mit dem Schlusspfiff tatsächlich noch einen strittigen Siebenmeter heraus. Der alles überragende Überruhrer Linkshänder Pierre Sieberin (elf Tore) traf auch hier. 27:27-Endstand - die Gäste feierten ihren "Auswärtspunkt", wie sie im Freudentaumel singend verkündeten, wie eine errungene Meisterschaft.

Beim TV Angermund, der lange Zeit bei 18:13 (36.) und 22:19 (45.) schon wie der sichere Sieger aussah, war keine Freude zu erkennen. Martin Paukert: "In der letzten Viertelstunde war unsere Kampfbereitschaft nicht mehr optimal. Das ärgert alle. Hinzu kamen zwei unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen." Ihn nervte noch heftig der letzte und entscheidende Strafwurf für Überruhr, da stand er mit dabei im Abwehr-Verband, und da beteuert er, alles sei korrekt verlaufen.

So sah es auch Betreuer "Keule" Friedrich, der mit dem Wischer in der Hand direkt neben dem Tatort stand: "Es lag kein Foul vor. Unsere Abwehr verhielt sich überaus fair." Wie dem auch sei, die Wuppertaler Schiedsrichter-Brüder Frankholz hatten dieses Oberligaspiel jederzeit bestens im Griff. Auch wenn der TVA-Coach Uli Richter dies völlig anders sah: "Die Hinausstellung gegen Nico Merten war schon eine Fehlentscheidung und erst recht anschließend der Siebenmeter. Mehr sage ich nicht." Merten erhielt seine dritte Zeitstrafe bei 26:25-Führung bei 56:25 Minuten. Er war der beste Angermunder, das schmerzte unendlich. Und Joscha Peltz wird immer stärker, zehn feiner Paraden sind dem 25-jährigen Schlussmann aus Oberhausen diesmal gelungen. Patrik Ranftler trat zu sechs Strafwürfen an, fünf davon saßen.

TV Angermund: Peltz (Siegel nicht eingesetzt) - Burns 1, Merten 7, Kohl, Schiffmann, Nils Thanscheidt 3, Gensch 3, Duval 1, Hasselbach 3, Paukert 1, Ranftler 8/5, Winter.

(RP)
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