Lokalsport Vorstand des TuS Homberg tritt auf Versammlung zurück

Ratingen · Nachdem der Ausschluss des Fußball-Abteilungsleiters eindeutig abgelehnt wurde, zogen sich die Verantwortlichen zurück.

 Ralf Heinze wird doch nicht aus dem TuS ausgeschlossen - und will nun sogar in den Vorstand des Klubs.

Ralf Heinze wird doch nicht aus dem TuS ausgeschlossen - und will nun sogar in den Vorstand des Klubs.

Foto: Blazy

Gestern noch unerwünschte Person - und morgen vielleicht Vorsitzender? Das könnte Ralf Heinze beim TuS Homberg passieren. Nachdem bei der Mitgliederversammlung am Dienstag ein Votum über den Ausschluss des gewählten, aber nie anerkannten Fußball-Abteilungsleiter krachend scheiterte, trat der gesamte Vorstand des Vereins zurück. Heinze will diese Lücke nun füllen.

"Ich werde meine Arbeit als Fußball-Abteilungsleiter wieder aufnehmen", sagt Heinze, der selbst nicht der Versammlung beiwohnen durfte. "Außerdem plane ich, mit einem geeigneten Team für den Gesamtvorstand zu kandidieren. Der TuS muss wieder positiv behaftet sein bei uns im Dorf. Und Vorstandsarbeit kann definitiv anders aussehen, als es zuletzt der Fall war."

Der zurückgetretene Vorstand um die Rechtsanwältin Marina Cyganek wollte auf der Mitgliederversammlung ursprünglich zunächst Heinze ausschließen, dann die Fußball-Abteilung schließen - um sich dann wählen zu lassen. Doch soweit kam es nicht. "Ich bin froh, dass genügend vernünftige Menschen auf der Versammlung waren, die auch für vernünftige Argumente empfänglich waren", sagt Heinz Schulze, Abteilungsleiter Jugendfußball.

Nachdem die Vorsitzende ihr persönliches Schicksal mehr oder weniger mit dem Ausschluss des vom Vorstand ungeliebten Mitglieds verknüpft hatte, ist das Abstimmungsergebnis (fast 70 Prozent der anwesenden Mitglieder stimmten gegen einen Ausschluss) auch als Misstrauensvotum zu sehen. Die Versammlung wurde nach dem Rücktritt des Vorstandes unmittelbar beendet - und das, obwohl Mitglieder noch einen, wie auf der Tagesordnung aufgeführt, neuen Vorstand wählen wollten. "Dazu kam es aber nicht mehr", sagt Schulze. Nun soll ein Notvorstand die Vereinsgeschicke lenken, bis ein neues Führungsgremium gefunden wird.

Schulze betont, dass die Stimmung auf der Versammlung zu keinem Zeitpunkt wirklich schlecht gewesen sei. "Es wurde konstruktiv diskutiert", betont er. "Das Abstimmungsergebnis hat mich dann aber doch überrascht. Ich hätte erwartet, dass wenn man seitens des Vorstands schon solch drastische Schritte macht, man sich wenigstens vorher gewisse Mehrheiten sichert." Die Fußball-Abteilung wird nun vorerst nicht geschlossen. Und geht es nach Ralf Heinze, soll das auch so bleiben. "Eine Ausgliederung ist erst einmal kein Thema mehr", sagt er.

(RP)
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