Lokalsport Zehn Minuten brechen 04/19 das Genick

Ratingen · Der Fußball-Oberligist ist beim VfB Homberg nach dem Seitenwechsel im Tiefschlaf und verliert verdient 1:4.

 Ratingens Kapitän Mark Zeh war ein Pechvogel im Spiel in Homberg: Von seinem Hinterkopf prallte der Ball ins eigene Tor.

Ratingens Kapitän Mark Zeh war ein Pechvogel im Spiel in Homberg: Von seinem Hinterkopf prallte der Ball ins eigene Tor.

Foto: Achim Blazy

"Was machst Du jetzt? Ich bin gespannt", sagt der aufgebrachte Alfonso del Cueto zu Schiedsrichter Tim Pelzer, nachdem es genau vor den Augen des Ratinger Trainers hitzig geworden ist. Es läuft die 65. Minute in der Oberliga Niederrhein-Partie zwischen dem VfB Homberg und Ratingen 04/19. Del Cueto lässt seinen Frust ab, weil seine Mannschaft sich Minuten zuvor, zu Beginn der zweiten Halbzeit, mit einer katastrophalen Abwehrleistung selbst geschlagen hat. Nach 90 Minuten verlieren die Ratinger verdient mit 1:4 (1:1).

"In der ersten Halbzeit müssen wir unsere Torchancen nutzen, dann können wir mit einem 2:1 in die Kabine gehen. Nach schwachen 20 Minuten zu Beginn haben wir das gut im Griff gehabt. Die zweite Halbzeit war gar nichts. Wir bekommen drei "Eiertore" und haben vorne keinen einzigen Torschuss. Deswegen ist das in der Höhe auch verdient", sagte 04/19-Präsident Jens Stieghorst nach der Partie.

Ratingen fand in der Anfangsphase überhaupt nicht in die Partie und hatte massive Probleme mit den aggressiv anrennenden Hombergern. So fiel der Führungstreffer der Hausherren alles andere als überraschend und völlig verdient schon nach zwölf Minuten. Nach einem Traumanspiel an die Sechzehnerkante setzte Justin Walker den Ball trocken unten links ins 04/19-Gehäuse.

Es war bezeichnend, dass genau jener Walker seine starken Anfangsminuten mit einem Treffer belohnte. Denn Ratingens Fynn Eckhardt hatte auf der linken Seite gegen seinen spritzigen Gegenspieler erhebliche Probleme. Wenige Augenblicke später hielt Raschka seine Blau-Gelben mit einer Glanztat in der kurzen Ecke im Spiel (17.) - es sollte der Weckruf für den RSV sein.

"Die ersten 15 Minuten waren wir gar nicht da, haben Glück, dass wir nicht noch das zweite bekommen und dann fangen wir an, Fußball zu spielen", analysierte del Cueto. Fortan waren die Gäste aus Ratingen im Spiel angekommen und drückten der Begegnung bis zum Halbzeitpfiff den Stempel auf.

Den ersten Hochkaräter spielten sich die Blau-Gelben nach knapp 30 Minuten heraus. Nach einer schönen Hereingabe scheiterte Ismail Cakici mit einem Kopfball am Pfosten. Der Druck, den del Cuetos Mannschaft machte, zahlte sich kurz vor der Halbzeit aus. Nach einer tollen Hereingabe von Phil Spillmann erzielte Orhan Dombayci den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich (42.).

Doch was zu Beginn der zweiten Hälfte passierte, ist schwer zu erklären. Innerhalb von nur elf Minuten erzielten die Homberger drei Tore und entschieden das Spiel vor 351 Zuschauern frühzeitig. Nach einem leichtfertigen Fehler von Fatih Özbayrak im Aufbauspiel ging Tobias Peitz an der Strafraumkante ungeschickt in einen Zweikampf. Den daraus resultierenden Freistoß zirkelte Ferdi Acar gekonnt in die Maschen (50.). Es folgte ein Eigentor von RSV-Kapitän Mark Zeh, dem der Ball nach einer Ecke unglücklich an den Hinterkopf sprang (58.). Drei Minuten später setzte Danny Rankl, der frei am Fünfer angespielt werden konnte, den Deckel drauf (60.).

Ratingen, das nach einer Gelb-Roten Karte gegen Hombergs Mike Koenders die letzten 23 Minuten in Überzahl spielte, erspielte sich keine einzige Chance mehr. "Wir haben richtig auf die Fresse bekommen. Jetzt haben wir am Donnerstag ein schweres Spiel gegen Baumberg. Das wird ein richtiger Charaktertest für uns", sagte del Cueto.

(law)
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