Lokalsport Zehntes Spiel ohne Sieg für 04/19

Ratingen · Das 1:1 beim SV Hö.-Nie. hilft dem Fußball-Oberligisten nicht weiter. Trainer Radojewski bleibt im Amt.

 Thomas Denker (r.) war Ratingens Pechvogel im Spiel gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter.

Thomas Denker (r.) war Ratingens Pechvogel im Spiel gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter.

Foto: Achim Blazy

Thomas Denker hockte auf dem Rasen des SV Hönnepel-Niedermörmter, das Trikot über den Kopf gezogen, den Kopf fast in den Acker, der sich Rasen schimpfte, vergraben. Der Kapitän von Ratingen 04/19 haderte mit sich - er war es schließlich, der in letzter Konsequenz vielleicht den Sieg des Fußball-Oberligisten beim Konkurrenten im Abstiegskampf verschenkt hatte. Sein unnötig verschuldeter Elfmeter brachte die Gastgeber kurz nach der Pause zum 1:1 - und dabei blieb es. Ratingen steht damit weiter auf einem Abstiegsplatz und ist nunmehr seit zehn Liga-Spielen ohne Sieg.

Direkt nach der Partie tagte der Vorstand um Jens Stieghorst und Michael Schneider sowie der Sportliche Leiter Michael Kulm zur nächsten Krisensitzung. Ergebnis: Trainer Peter Radojewski bleibt im Amt - aber Kulm wird ihn wohl, wie nach eigener Aussage schon in den letzten Wochen auch, noch weiter im sportlichen Bereich unterstützen. "Aber jedem muss nun klar sein, dass wir bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg spielen werden", betont Kulm. "Auch den Spielern. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit Peter gegen den SC West die Wende schaffen können."

Die Wende hätte allerdings auch gegen den SV Hö./Nie. problemlos gelingen können. Der verwandelte Elfmeter war nämlich die einzige Torchance der Gastgeber in der über 90 Minuten rustikal geführten Partie. Vor allem in der ersten Hälfte herrschten die Gäste nach Belieben. Daniel Keita-Ruel und Orhan Dombayci hätten den RSV bereits früh in Führung schießen können, nach einem Abpraller vom kampfstarken Carlos Penan traf Keita-Ruel dann nach einer halben Stunde flach ins linke untere Eck. Sein erstes Tor nach sieben Spielen.

Wie der kollektive Tiefschlaf nach der Halbzeitpause zustande kam, ist unerklärlich. Jedenfalls lieferten die Gastgeber ihre einzigen starken fünf Minuten der Partie ab - und als Benjamin Schüssler nach einer Ratinger Fehlerkette fast an der Torauslinie gefoult wurde, nahm er das Geschenk des ungestümen Einsteigens durch Thomas Denker, der ansonsten ein tadelloses Spiel ablieferte, gerne an.

Eigentlich wäre aber immer noch genug Zeit gewesen, das Spiel zugunsten des RSV zu drehen. Der jedoch stellte unerklärlicherweise fortan jegliche Bemühungen, über Spielkultur zum Erfolg zu kommen, ein. Die Bälle flogen auf beiden Seiten nur noch in hohem Bogen über den Platz. Und weil die meisten Ratinger ab Mittelfeld rückwärts auch keine rechte Lust mehr hatten, nachzurücken, waren die Stürmer Penan und Keita-Ruel vorne ganz allein auf weiter Flur. Letzterer hatte eine Viertelstunde vor dem Ende noch einmal eine große Chance, scheiterte jedoch aus kürzester Distanz an Torhüter Tim Weichelt.

"Wir bestrafen uns direkt nach der Pause für den ganzen Aufwand, den wir vorher betrieben haben", sagt Trainer Radojewski. "Es ist Woche für Woche das gleiche, worüber wir reden. Das ist frustrierend." Frustrierend ist auch die Situation im Karoj Sindi: Der Winterzugang wurde vom Sportlichen Leiter Kulm bis auf weiteres suspendiert: Er hatte sich beim Spiel gegen Hilden nicht im Sinne des Teams verhalten.

(RP)
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