Ratingen Stadt baut auf dieser Weide eine Kita

Ratingen · Es herrscht ein hoher Bedarf an Plätzen: Nun soll eine Einrichtung mit vier Gruppen in Tiefenbroich entstehen.

 Auf diesem 4200 Quadratmeter großen Grundstück an der Marienstraße soll die Kita gebaut werden. Die Fläche gehört der Stadt.

Auf diesem 4200 Quadratmeter großen Grundstück an der Marienstraße soll die Kita gebaut werden. Die Fläche gehört der Stadt.

Foto: Achim Blazy

Die Stadt drückt bei ihrem Ziel, möglichst schnell deutlich mehr Kita-Plätze zu schaffen, zunehmend aufs Tempo. So plant man an der Marienstraße in Tiefenbroich eine Einrichtung mit vier Gruppen, die insgesamt 64 Plätze für Kinder über drei Jahre (Ü 3) und 16 Plätze für Kinder unter drei Jahre (U 3) anbieten soll. Es gehe darum, die "Unterversorgung im Stadtteil mittel- und langfristig abzubauen und eine wohnortnahe Versorgung mit Kita-Plätzen sicherzustellen", heißt es in einer aktuellen Ausarbeitung der Verwaltung.

Rolf Steuwe, der Erste Beigeordnete und zuständige Dezernent, hatte bereits angekündigt, dass die Stadt mehrere neue Kitas bauen muss. Ein wichtiger Standort ist Tiefenbroich. Grund: Der Stadtteil weist im städtischen Vergleich im Ü 3-Bereich mit rund 60 Prozent der Anspruchsberechtigten die geringste Versorgungsquote auf. Ähnliche Rahmenbedingungen gelten auch für die Versorgung im U 3-Segment. Die vom Rat beschlossene Mindestversorgungsquote von 40 Prozent der Kinder mit einem Rechtsanspruch (Altersgruppe ein Jahr bis unter drei Jahre) wird im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen mit einer möglichen Quote von 35 Prozent klar verfehlt.

Das Problem: Ratingen West, das zusammen mit Tiefenbroich als gemeinsamer Planungsraum gesehen wird, kann den Bedarf aus eigenen Kräften nicht abfedern. Deshalb muss es nach Angaben der Stadt neben der bereits bestehenden städtischen Kita "Am Söttgen" und der katholischen Kita Marienstraße eine weitere Einrichtung in Tiefenbroich geben. Der Bau soll ebenfalls auf der Marienstraße entstehen, auf einer rund 4200 Quadratmeter großen Reit- und Weidefläche, die im Besitz der Stadt ist.

Gemäß Fluglärmgesetz dürfen Kindergärten innerhalb der Tagschutzzonen des Lärmschutzbereiches nicht errichtet werden. Es gibt allerdings Ausnahmen, die im aktuellen Fall greifen würden. Grund: Eine weitere Versorgung des Stadtteils mit Kita-Plätzen ist absolut notwendig. Die Fläche liegt in der Tagschutzzone zwei. Aufgrund der besonderen Lage soll es eine frühzeitige Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange geben. Zunächst muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, hatte bereits auf der vergangenen Ratssitzung angekündigt, dass das Thema Lärmdämmung beim Bau von Kitas eine Rolle spielen werde. Zahlreiche Erzieherinnen hatten über zusätzlichen Stress geklagt. Insgesamt gibt es an den städtischen Kitas einen hohen Krankenstand. Die Stadt arbeitet an einem Konzept, das die personellen Probleme kompensieren soll. Zudem soll es mehr festangestellte Fachkräfte für den sogenannten Springer-Pool geben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort