Ratingen Stadt will die Ebert-Realschule retten

Ratingen · Die SPD fordert eine Sekundarschule an der Philippstraße in Mitte. Dezernent Rolf Steuwe lehnt dies ab.

Ratingen: Stadt will die Ebert-Realschule retten
Foto: Blazy Achim

Die Liste der Kritikpunkte seitens der SPD-Fraktion hat jede Menge Konfliktpotenzial. Zielperson ist Rolf Steuwe, Erster Beigeordneter und Schuldezernent.

Kurz zusammengefasst: 1. Die Sozialdemokraten bemängeln, dass der Schulentwicklungsplan noch nicht fortgeschrieben worden ist. 2. Sie stellen fest, dass die Martin-Luther-King-Gesamtschule angesichts der Herausforderungen (Seiteneinsteiger, Schulform-Wechsler) nicht alleine die Probleme lösen kann. 3. Sie fordern, dass die Friedrich-Ebert-Realschule zur Sekundarschule umfunktioniert wird.

Neben den erforderlichen Schulplätzen für Flüchtlinge, die die Stadt Ratingen in Zusammenarbeit mit den Schulen kurzfristig habe einrichten müssen, werde angesichts der Erfahrungen und Herausforderungen in den vergangenen Jahren immer deutlicher, dass in Ratingen "generell eine Anpassung der Schullandschaft erforderlich ist", erklärte Wiglow.

Es sei deutlich erkennbar, dass die Kapazitäten der Gesamtschule mit ihrem umfassenden Bildungsangebot und dem erfolgreichen Gesamtschulkonzept schon heute überstrapaziert seien. Die Martin-Luther-King-Gesamtschule alleine könne den Bedarf nach einem differenzierten Schulangebot in Ratingen nicht decken. "Für uns wäre daher eine Sekundarschule mit einer festen Vereinbarung mit dem Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg für die gymnasiale Oberstufe eine optimale Ergänzung", urteilte Wiglow. "Damit könnte ein Angebot entstehen, das den Schülern möglichst lange alle Schulabschlüsse offenhält und gleichzeitig einen differenzierten gymnasialen Abschluss bietet, der eine besondere Spezialisierung auf bestimmte Berufsfelder ermöglicht."

Als optimalen Standort sieht die SPD-Fraktion die heutige Friedrich-Ebert-Schule wegen der zentralen Lage. Gleichzeitig sei der Wettbewerb der Ratinger Realschulen, vor allem durch die Aufnahme von Jungen an der Liebfrauenschule, verstärkt worden - was sich in den vergangenen Jahren in den Anmeldezahlen an der Friedrich-Ebert-Realschule niedergeschlagen habe. Dieser Entwicklung könne man mit einer Neuaufstellung als Sekundarschule entgegengesteuern, betonte die SPD-Fraktion.

Steuwe erklärte auf RP-Anfrage, dass man sehr wohl an der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes sitze, angesichts der großen Sanierungs- und Neubauprojekte (Beispiel Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium) zunächst aber andere Prioritäten gesetzt habe. Dass die Friedrich-Ebert-Realschule in einer Art Krise stecke, will der Schuldezernent nicht verhehlen, schließlich habe man so gerade die Zweigügigkeit geschafft.

Steuwe will aber an dieser Schulform an diesem Standort festhalten und ist guter Hoffnung, dass sich die Lage an dieser Schule wieder stabilisieren wird. Der Erste Beigeordnete betonte: "Um eine Sekundarschule zu gründen, braucht man unter anderem eine Dreizügigkeit mit 75 Schülern."

Zudem sei für diese Umwandlung in eine andere Schulform ein großer und sehr aufwendiger Verwaltungsvorlauf notwendig, ergänzte der Erste Beigeordnete.

(RP)
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