Kenia-Hilfe Das Projekt "Ratinga School" wächst und gedeiht

Ratingen · Die Ratinga School wächst und gedeiht. In Kenia ist ein neues Schulsystem beschlossen worden. Nach zwei Jahren Kindergarten besuchen die Kinder sechs Jahre eine Primary School (Grundschule). Darauf folgt eine dreijährige "Erprobungsstufe", in der die Kinder ihre Fähigkeiten ausprobieren und erkennen können. Anschließend folgt für die begabteren Kinder ein dreijähriger Besuch des Gymnasiums, der mit dem Abitur abgeschlossen wird.

 Die Schul-Idee der beiden Ratingerinnen Irmel Hinssen und Doris Jacobs zählt nach einer Schulreform in dem afrikanischen Land zu den herausragenden Projekten für die Zukunft der Bildung dort.

Die Schul-Idee der beiden Ratingerinnen Irmel Hinssen und Doris Jacobs zählt nach einer Schulreform in dem afrikanischen Land zu den herausragenden Projekten für die Zukunft der Bildung dort.

Foto: Kenia-Hilfe

Die Ratinga School ist von der Regierung ausgewählt worden, an der Erprobung dieses neuen Systems teilzunehmen. Die Ratinga PrimarySchool wurde im Jahre 2011 von Irmel Hinssen und Doris Jacobs gegründet und kontinuierlich aufgebaut. Ab Januar 2018 werden 330 Kinder die Schule besuchen. Ein Ziel ist es, afrikanischen Kindern für möglichst wenig Geld den Schulbesuch zu ermöglichen. Andere Privatschulen sind deutlich teurer. Die Ratinga School hat einen ausgezeichneten Ruf. Sie hat vom DZI, Stiftung Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (www.dzi.de" ), ein Zertifikat erhalten. Rings um die Schule ist mittlerweile ein kleines Dorf entstanden. Die Eltern sind mit ihren Kindern in die Nähe der Schule gezogen, weil sie ihnen den Schulbesuch ermöglichen wollen. Wegen der angespannten politischen Lage kommen jedoch immer weniger Touristen nach Kenia. Dadurch verlieren viele Familien ihre Haupteinnahmequelle. Die Väter verschwinden, und die alleinerziehenden Mütter können das Schulgeld nicht mehr bezahlen. Bis jetzt konnte verhindert werden, dass Kinder aus finanziellen Gründen die Schule verlassen mussten, weil Irmel Hinssen und Doris Jacobs nach eigener Auskunft Paten für 48 Kinder vermittelt haben, deren Eltern das Schulgeld nicht mehr bezahlen konnten. Ein Pate bezahlt 300 Euro (mit Spendenbescheinigung) jährlich für Schulgeld, Essen und medizinische Versorgung seines Patenkindes. Der Pate bekommt einmal im Jahr einen Brief von seinem Patenkind. Er selbst kann Briefe an sein Patenkind schreiben. Diese werden dann über Hinssen zugestellt. Es gibt auch die Möglichkeit, anlässlich eines Keniaurlaubs sein Patenkind zu besuchen. Neue Paten sind dringend nötig. Im Augenblick stehen 20 Kinder auf der Warteliste für Patenschaften. Im Folgenden soll eines dieser Kinder mit Text und Bild vorgestellt werden, um die Notwendigkeit von Patenschaften zu verdeutlichen: Swabra ist eines von fünf Kindern. Ihre Mutter ist seit dem Tod ihres Mannes im letzten Jahr alleinerziehend. Ihre Mutter verkauft selbstgebackene Mandazis (eine Art Berliner). Mit dem Verkauf dieser Backwaren kann sie gerade noch den täglichen Bedarf abdecken, aber für das Schulgeld reicht das natürlich nicht. Swabras Mutter ist stets bemüht, ihre Kinder in der Schule zu halten, aber das ist ein fast aussichtsloses Unterfangen. Swabra macht sich sehr gut in der Schule und belegt fast immer den ersten Platz in ihrer Klasse. Nächstes Jahr kommt sie in die 8. Klasse und wird zum Jahresende ihre Abschlussprüfungen machen. Wenn sie eine Patenschaft für das Schulgeld, das Essen und die medizinische Versorgung (300 Euro im Jahr) bekäme, wäre allen Mitgliedern der Familie sehr geholfen.

Doris Jacobs und Irmel Hinssen beantworten gerne Fragen zu den Patenschaften. Sie sind zu erreichen unter den E-Mail-Adressen Jacobs100@yahoo.de" und Irmel17@aol.com.

(RP)
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