Neujahrslauf Hospizbewegung schickt 30 Läufer auf die Strecke

Ratingen · Die Hospizbewegung war zum sieben Mal mit fast 30 Läufern beim Neujahrslauf dabei. Dem Wetter geschuldet und krankheitsbedingt diesmal in abgeschwächter Läufermenge.

Thomas Tremmel lief mal wieder vorne weg, stellvertretender Leiter der Ratinger Feuerwehr, der als erster Ratinger für die Hospizbewegung durchs Ziel ging. Alle Läufer haben sich tapfer geschlagen, bei Eisschnee und Kälte. Alle Läufer haben aber nur einen Wunsch, das Thema Tod und Sterben positiv nach außen zu tragen, nicht zu tabuisieren und an die Öffentlichkeit zu bringen. Mit viel Durchhaltevermögen und Spaß an der Freud, vor allem am Laufen und an der Bewegung an der frischen Luft sind die Läufer aus dem Marathonteam Ratingen, dem Turnverein Ratingen und viele Unabhängige wieder gemeinsam mit gleichen T-Shirts an den Start gegangen. Ein wichtiges Anliegen der Hospizarbeit ist es Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft zu thematisieren und eine Auseinandersetzung in Gang zu bringen, um gleichzeitig offen nach Gestaltungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in dieser schweren Lebenszeit zu suchen.

In der Hospizbewegung Ratingen engagieren sich Menschen die in unserer Gesellschaft das Thema Sterben und Tod nicht verschweigen wollen. Für die Mitarbeitenden bedeutet Sterben ein Teil des Lebens und den Menschen in seiner Würde zu achten, bis zur letzten Lebensphase. Sie treten ein für Lebensqualität bis zum Tod und sie lassen Trauer für jeden Menschen zu, denn niemand soll allein gelassen und ohne menschliche Wärme und Nähe sterben. Dadurch wird das Denken und Handeln im Sinne der Hospizidee, welche für die Humanisierung unserer Gesellschaft von größter Bedeutung ist, aktiv gefördert. Das Sterben wird als ein Teil des Lebens betrachtet, der nicht verdrängt werden muss oder darf. Den letzten Lebensabschnitt durch Zuwendung mit Sinn zu erfüllen, ist einer der wichtigsten Grundsätze der Hospizarbeit.

Im Mittelpunkt der Hospizarbeit steht der Kranke und seine Angehörigen mit ihren körperlichen, sozialen, seelischen und spirituellen Bedürfnissen. Die Begleitung erfolgt immer aus freiem Willen und unabhängig von Herkunft, Stellung, religiöser Überzeugung. Die Hospizarbeit soll ein lebenswertes Leben in der Umgebung gewährleisten, in der der Mensch zu dieser Zeit lebt; zu Hause, im Krankenhaus, im Alten- oder Pflegeheim.

(RP)
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