Samstag Noch eine "Zauberflöte" in Hösel

Ratingen · Solch einen Ansturm von Kindern, jungen Familien und älteren Jahrgängen erlebt das Oktogon im Haus Oberschlesien nur selten. Am letzten Wochenende im Februar drängten sich die Besucher zur neuen Fassung der Zauberflöte. Selbst knapp Vierjährige auf dem Schoß ihrer Eltern oder Großeltern folgten gebannt über 75 Minuten dem aufregenden Geschehen auf der Bühne und im Zuschauerraum. In drei ausgebuchten Vorstellungen in Hösel präsentierten junge Opernsolisten der Folkwang-Universität Essen und Ratinger und Heiligenhauser Kinder Mozarts beliebteste Oper "Die Zauberflöte". Unter dem Motto "Nachwuchs fördern" unterstützte der Kulturkreis Hösel das Projekt tatkräftig.

 Ratinger und Heiligenhauser Kinder gestalten Mozarts beliebteste Oper "Die Zauberflöte" als Singspiel in Hösel.

Ratinger und Heiligenhauser Kinder gestalten Mozarts beliebteste Oper "Die Zauberflöte" als Singspiel in Hösel.

Foto: dj-

Unter der Leitung der Musikpädagogin Ekaterina Sergatschewa entstand die Inszenierung einer der größten deutschsprachigen Opern mit Kindern und für Kinder mit dem Wunsch, die Entstehung einer Oper zum gemeinsamen Erlebnis zu machen. In der neuen Fassung erscheint das Werk als reines Zaubermärchen und bietet dennoch für jedes Alter etwas Besonderes. Acht Sänger führen das Publikum von Jung bis Alt durch das Stück. Im musikalischen Mittelpunkt liegt das Ensemblemusizieren. Quintett, Terzett, Duett oder Chor, lebendig und publikumsnah im Zuschauerraum gespielte Szenen lassen die Oper greifbar und hautnah wirken. Die Gestalt von Mozart als Leitfigur lässt in der Inszenierung das Übermütige und Verspielte aufleben. Nach dem Motto: "Es lebe das Spielen!" muss die Oper keine ernste Angelegenheit sein, schon der kleine Wolfgang Amadeus erlaubte sich bekanntlich viele, oft derbe Späße. Auch in der Fassung von Ekaterina Sergatschewa und unter der Regie von Sabine Hahn (Leiterin der Schauspielschule Köln) sind Spontaneität und die Freude an Verwandlungen allgegenwärtig. Aus dem netten Mozart im Anfang wird der böse Monostatos, Pamina darf zu Beginn "Blinde Kuh" spielen, bevor sie in dramatische Verwicklungen gerät.

Das hohe Niveau und die mitreißende Spielfreude der mitwirkenden Kinder und Jugendlichen begeisterte das Publikum und weckte den Wunsch nach einer weiteren Wiederholung: Jetzt wird das Werk in einer Zusatzvorstellung am Samstag, 9. April, 16 Uhr, das Publikum noch einmal in die Märchenwelt entführen.

Kartenvorverkauf im Oberschlesischen Museum in Hösel, Bahnhofstraße 71, und im Ticketverkauf der Stadt, Minoritenstr. 3a. Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung (falls Restkarten vorhanden).

(RP)
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