Symposium Retter tauschen ihre Erfahrungen aus

Ratingen · Rund 120 Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und Notärzte haben sich im Kreishaus in Mettmann zum ersten Rettungsdienst-Symposium getroffen.

 Landrat Thomas Hendele (2.v.r.) und Arne Köster, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann, beim ersten Rettungsdienst-Symposium

Landrat Thomas Hendele (2.v.r.) und Arne Köster, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann, beim ersten Rettungsdienst-Symposium

Foto: Kreis Mettmann

"Das Interesse und die Resonanz der Teilnehmer übertraf unsere Erwartungen", sagte Bodo Keissner-Hesse, der Leiter der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises Mettmann, die diese Veranstaltung zum ersten Mal ausrichtete.

Nach der Eröffnung durch Landrat Thomas Hendele zeigte Prof. Alex Lechleuthner aus Köln die geschichtlichen Entwicklungen des Rettungsdienstes auf, skizzierte die aktuellen Probleme wie die Kosten- und Einsatzsteigerung und den Fachkräftemangel. Zudem regte er eine neue Diskussion über die Hilfsfrist an, die nicht für Notfallpatienten gelten könne, die sich nicht erkennbar in Lebensgefahr befinden. Dr. Marc Deußen aus Mönchengladbach befasste sich mit der Erstversorgung von Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand. Hier könne nicht genug getan werden, damit schon vor Eintreffen des Rettungsdienstes erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden könnten.

Dr. Sebastian Rossbach, Chefarzt im Ev. Krankenhaus Mettmann, beleuchtete in seinem Vortrag die besondere Herausforderung für den Rettungsdienst beim Transport von intensivpflichtigen Patienten. Aus der Universitätsklinik Düsseldorf war Dr. Sven Dreyer zu Gast und stellte das Leistungsspektrum der Überdruckkammer seiner Klinik vor. Neben der klassischen Indikation bei Tauchunfällen wird die Überdrucktherapie auch bei einer Reihe von Durchblutungsstörungen und Wundheilungen eingesetzt. Besonders wichtig ist die hyperbare Sauerstoffbehandlung bei Kohlenmonoxidvergiftungen, für die das Team der Druckkammer rund um die Uhr verfügbar ist.

Ein Vortrag von DLRG-Arzt Robin Fritzemeier zu Wassersport- und Ertrinkungsunfällen rundete den ersten Teil der Veranstaltung ab. Am Nachmittag beschäftigten sich drei Vorträge mit den taktischen und medizinischen Anforderungen bei der Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Polizei, wenn nach einer Gewalttat eine Vielzahl von Verletzten zu versorgen ist. Dr. Karlheinz Fuchs aus dem Kreis Steinfurt, Notarzt und früherer Polizeiarzt, berichtete über seine Erfahrungen im Einsatz und die konzeptionelle Arbeit auf Landesebene. Dr. Björn Heindl, Unfallchirurg aus dem Klinikum Solingen, skizzierte die Versorgungsstrategien in solchen Einsatzlagen in den Krankenhäusern. Schließlich berichtete Thomas Tremmel von der Feuerwehr Ratingen über taktische Aspekte der Vorplanung und Lenkung solcher Einsätze. Künftig soll diese regional wichtige Veranstaltung jährlich fortgesetzt werden. Weitere Informationen, auch zum Gesamtprogramm der Bildungsakademie des Kreises Mettmann, gibt es unter www.bildungsakademie-mettmann.de und beim Akademieleiter Bodo Keißner-Hesse oder beim Bereichskoordinator Rettungsdienst John Bastian Etti, Tel. 02104/14180.

(RP)
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