Wasserburg So klingt wildes Holz unter freiem Himmel

Ratingen · Bevor sich Christa Lambart auf ihren Platz setzt, lässt sie noch einmal kurz den Blick über die Anlage der Wasserburg schweifen - und dann genießt auch die Hausherrin. Musik, Ambiente, das Gesamtpaket - da kann auch die Hausherrin einfach mal für ein paar Minuten abschalten und genießen, auch wenn der in der Burg heimische Pfau sich (zum Amüsement des Publikums) recht lautstark in den Konzertbeginn einmischte - die Burgherrin nahm es gelassen. "Wildes Holz" heißt das Ensemble, das da im Innenhof der Burg aufspielt: Blockflöte, Gitarre und Kontrabass sind eine Mischung, die selten ist.

 Das Trio "Wildes Holz" spielte im Innenhof der Wasserburg Haus zum Haus - zu Beginn unter Mitwirkung des Burg-Pfaus (im Hintergrund rechts).

Das Trio "Wildes Holz" spielte im Innenhof der Wasserburg Haus zum Haus - zu Beginn unter Mitwirkung des Burg-Pfaus (im Hintergrund rechts).

Foto: a. blazy

Bevor sich Christa Lambart auf ihren Platz setzt, lässt sie noch einmal kurz den Blick über die Anlage der Wasserburg schweifen - und dann genießt auch die Hausherrin. Musik, Ambiente, das Gesamtpaket - da kann auch die Hausherrin einfach mal für ein paar Minuten abschalten und genießen, auch wenn der in der Burg heimische Pfau sich (zum Amüsement des Publikums) recht lautstark in den Konzertbeginn einmischte - die Burgherrin nahm es gelassen. "Wildes Holz" heißt das Ensemble, das da im Innenhof der Burg aufspielt: Blockflöte, Gitarre und Kontrabass sind eine Mischung, die selten ist.

Wer denkt bei Blockflöte schon an einen musikalisch anspruchsvollen Musikabend; für viele bleibt das Instrument wohl eher immer mit den Erinnerungen an die ersten eigenen musikalischen Schritte im Gedächtnis. Ein fataler Trugschluss, wie Tobias Reisige und seine Truppe an diesem heißen Sommerabend beweisen. Getragen von der beeindruckenden Atmosphäre der Burg, wirkt Musik noch einmal ganz anders.

Es ist - selbst bei wenig angenehmen Temperaturen - ein Heraustreten aus dem tristen Alltag, eine Reise in eine Welt, in der für eine überschaubare Zeit plötzlich alles gut ist. Klingt pathetisch? Mag sein, aber wer sich auf diesen Ort in Verbindung mit der Musik einlässt, der dürfte schnell spüren, was gemeint ist. Ob es die Mischung aus den kalten dicken Mauern, die von warmen Grün umgeben sind, mit dieser Musik ist? Oder das Miteinander von interessanten Tönen und spürbarer Geschichte?

Letztlich ist es egal, denn am Ende zählt einzig und alleine das Ergebnis. Und das ist an diesem Abend überragend. Am Ende ist der Besucher um eine Erfahrung reicher: Es müssen nicht immer nur große Namen und bombastische Klänge sein, damit sich eine Kulturveranstaltung ins Gedächtnis einbrennt. Manchmal sind es halt die kleinen Dinge des Lebens, die einem Freude machen.

Und dafür gebührt Christa Lambart und ihrer Kulturstiftung Dank: Man wünscht sich mehr von diesen Freiluft-Konzerten, ist aber froh, dass es nicht so ist: Gäbe sie es öfter, würde der Zauber ja dann doch vielleicht verfliegen. kr

(RP)
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