Patenschafts-Programm Stipendiatin sucht zweiten Praktikumsplatz

Ratingen · Noch vor zwei Jahren wusste Ophelia Anwah nicht viel über Deutschland. Ein Aufenthalt in Deutschland? Damals sei das kein Thema für die 18-jährige Amerikanerin aus Gainesville im Bundesstaat Virginia gewesen, erzählt sie dem Bundestagsabgeordneten Peter Beyer. Beide sitzen zusammen im Wohnzimmer der Familie Schäfers in Lintorf und essen einen selbstgebackenen Apple-Pie nach original amerikanischem Rezept.

Noch vor zwei Jahren wusste Ophelia Anwah nicht viel über Deutschland. Ein Aufenthalt in Deutschland? Damals sei das kein Thema für die 18-jährige Amerikanerin aus Gainesville im Bundesstaat Virginia gewesen, erzählt sie dem Bundestagsabgeordneten Peter Beyer. Beide sitzen zusammen im Wohnzimmer der Familie Schäfers in Lintorf und essen einen selbstgebackenen Apple-Pie nach original amerikanischem Rezept.

Anwah ist Stipendiatin des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des US-Kongresses und des Deutschen Bundestages und damit eine von 360 jungen Menschen, die ein Jahr die Chance nutzen, intensiv Deutsch zu lernen, aber auch die deutsche Kultur, Mentalität und Lebensweise kennenzulernen.

Seit Anfang August ist die 18-Jährige in Deutschland. Doch bevor es nach Lintorf zu den Schäfers ging, hieß es: Schulbank drücken! Denn kaum einer der jungen Amerikaner hatte Deutschkenntnisse vor seinem Antritt der Reise nach Deutschland. In einem mehrwöchigen Sprachkurs hieß es also büffeln, erinnert sich Anwah. In der Zwischenzeit spricht sie gut Deutsch und hat während ihres Aufenthaltes bei den Schäfers schon viel erlebt. Anfangs sei sie mit den beiden Töchtern der Familie zur Schule gegangen. Nun mache sie ein Praktikum bei den "Glückspilzen", der integrativen Kindergroßtagespflege in Lintorf. Das passe gut, da sie nach ihrer Rückkehr in die USA gerne Kindermedizin studieren möchte. Aus diesem Grund sucht sie derzeit ein Anschlusspraktikum bei einem Kinderarzt oder auf einer Kinderstation in einem Krankenhaus. Sie fühle sich wohl in Lintorf. Und dass das tatsächlich so ist, davon konnte Beyer sich vor Ort ein eigenes Bild machen. Anwah und Beyer, der als Abgeordneter die Patenschaft übernommen hat, finden gleich zu Beginn des Gesprächs Gemeinsamkeiten. Denn er kennt durch Zufall ihre Heimatstadt, da er unweit von Gainesville naher der amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. studiert habe.

Jeder Bundestagsabgeordnete habe ein "Patenkind" aus den USA, genauso viele Deutsche haben gleichzeitig in den USA die Möglichkeit, mit Hilfe des Stipendiums eine High School zu besuchen oder als junge Berufstätige ein Praktikum in einem US-amerikanischen Betrieb zu absolvieren, so Beyer, der den Schäfers für ihr Engagement dankt, beim PPP mitzumachen. Selbstverständlich sei das nicht, betont er.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm ist ein deutsch-amerikanisches Jugend-Austauschprogramm. Es wurde 1983 zum 300. Jahrestag der ersten deutschen Einwanderung gemeinsam vom Kongress der USA und dem Deutschen Bundestag beschlossen. Dieses Austauschprogramm soll der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung freundschaftlicher Zusammenarbeit, die auf gemeinsamen politischen und kulturellen Wertevorstellungen beruht, auf anschauliche Weise vermitteln.

(RP)
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