Jubiläum Willi Kohl, Urgestein der Feuerwehr, feierte 90. Geburtstag

Ratingen · Als Wilhelm "Willi" Kohl 1972 stellvertretender Wehrleiter wurde, war er bereits 25 Jahre Angehöriger der Heiligenhauser Wehr. Vor wenigen Tagen nun kamen junge und alte Kameraden zusammen, um ihrem Urgestein zu gratulieren: Hauptbrandmeister a. D. Willi Kohl wurde am vergangenen Freitag stolze 90 Jahre alt.

Als Wilhelm "Willi" Kohl 1972 stellvertretender Wehrleiter wurde, war er bereits 25 Jahre Angehöriger der Heiligenhauser Wehr. Vor wenigen Tagen nun kamen junge und alte Kameraden zusammen, um ihrem Urgestein zu gratulieren: Hauptbrandmeister a. D. Willi Kohl wurde am vergangenen Freitag stolze 90 Jahre alt.

Willi Kohl ist ein Heiligenhauser Original: Am 23. Oktober 1925 in der Stadt geboren, trat er 1947 in die Heiligenhauser Wehr ein. "Wenn wir mit den Kameraden einen bunten Abend verbringen wollten, fuhren wir mit der Straßenbahn nach Velbert - die letzte ging um 10 Uhr abends", erinnert sich der rüstige Rentner. Die letzte Bahn auf dieser Strecke fuhr 1952. Die Nachkriegszeit bekam der damalige Feuerwehrmann auch bei der Feuerwehr mit: Die Fahrzeuge waren teilweise noch grün, die Türaufschrift wurde durch die Besatzungsmacht eine Zeit lang in "Fire Det. - Feuerwehr Heiligenhaus" geändert. Willi Kohls Laufbahn: 1956 besuchte er den Brandmeister-Lehrgang und arbeitete als Gruppenführer. Als 1966 die erste ständige Feuerwache der Stadt am Rathaus eingerichtet wurde, war er einer der ersten bezahlten Feuerwehrkräfte. "Willi kannte die Stadt wie seine Westentasche", erzählt sein ehemaliger Kollege Ulrich Berninghaus. "Als an einem Tag ein Notruf einging, nahm Willi den Anruf ganz gelassen entgegen. Er schrieb einen Zettel und stand nach zwei Minuten auf: 'Lot ens kieken, mir han Feuer.' Wir sind dann zu zweit zur Friedensstraße gefahren, die Kollegen sollten ruhig ihre Pause zu Ende machen. Als junger Kollege war ich natürlich aufgeregt und verwirrt. Als ich fragte, warum wir nur zu zweit fahren, war seine Antwort: "Do es nix. Do soll et in der dritten Etage brennen - äwer dat Huus hät nur zwei Etagen!'" Tatsächlich entpuppte sich der Anruf als Fehlalarm.

Eine 1965 eröffnete Freizeitmöglichkeit in der Stadt kannte Willi Kohl sehr gut: Im Oktober 1964 erhielt er eine Aufwandsentschädigung für seinen Einsatz beim "Füllen des Lehrschwimmbeckens und Schwimmbeckens der neuen Freiluftbadeanstalt Höseler Straße" - im heutigen Heljensbad also. Der Verdienst für drei Anwesenheitstage betrug damals 93,75 Mark.

Nach vielen Lehrgängen wurde Kohl 1972 der Vertreter des damaligen Stadtbrandmeisters Karl Wilms, gleichzeitig stellvertretender Leiter der Feuerwache. Auch im Alter rastete Willi nicht: 1983, im Alter von

58 Jahren, besuchte er noch einen Sprechfunker-Lehrgang auf Kreisebene. 1985, im letzten aktiven Jahr, erhielt Kohl für seine langjährige treue Pflichterfüllung vom NRW-Innenminister das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Nordrhein-Westfalen.

(RP)
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