Ratingen Stadtplan (nicht) nur für Kinderaugen

Ratingen · Zielgruppe des liebevoll gestalteten städtischen Faltblattes sind Kinder im Vorschul- und Grundschulalter.

 Shiva Ghadimi-Nawai (v.l.), Katja Kwiatkowski und Selma Kadiric, Mitarbeiterinnen des Jugendamts, präsentieren den ersten Ratinger Stadtplan für Kinder, den sie selbst entwickelt haben.

Shiva Ghadimi-Nawai (v.l.), Katja Kwiatkowski und Selma Kadiric, Mitarbeiterinnen des Jugendamts, präsentieren den ersten Ratinger Stadtplan für Kinder, den sie selbst entwickelt haben.

Foto: achim blazy

"Entstanden ist die Idee beim Besuch in einer Lintorfer Kindertagesstätte", erinnert sich Rosa Dörr, im Rathaus mit ihrem Team für das Bildungs- und Teilhabepaket zuständig. An der Wand der Kita hingen wunderschöne bunte Kartenwerke für Kinder von Deutschland, Europa und der Welt. "Nur von Ratingen gab es nichts", so Dörr weiter: "Da haben wir überlegt, das müssen wir ändern." Das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein Kinderstadtplan, der liebevoll grafisch umgesetzt auf der einen Seite eine Übersicht des Stadtgebietes zeigt. Dreht man ihn um, ist der historische Stadtkern noch einmal vergrößert heraus gestellt.

"Bildung und Teilhabe haben nicht nur etwas mit Schule zu tun. Auch das Wissen um die Umgebung gehört dazu", sagt Schulsozialarbeiterin Katja Kwiatkowski: "Und mit diesem Plan haben Kinder aller Bildungsschichten die Möglichkeit, ihre Umgebung wesentlich besser kennenzulernen."

Der Plan richtet sich vor allem an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter und ist gespickt mit interessanten Ausflugszielen. Die wurden zusammen mit dem Kita-Personal entwickelt. Und so finden sich auf dem Plan neben einer Auswahl der besten Spielplätze auch Eisdielen, Indoor-Spielplätze und vieles mehr. Aber auch Historisches wie Haus Cromford ist vertreten. Dass die Idee aus der Arbeit des für das Bildungs- und Teilhabeprojekt zuständigen Teams im Jugendamt kommt, ist logisch. Denn gerade da wissen die Fachfrauen, dass durch solche kleinen Projekte wie ein Kinderstadtplan wichtige Ziele erreicht werden können: "Teilhabe ist auch ein gleiches Informationsniveau", macht Rosa Dörr deutlich. "Es geht nicht nur darum, den Kindern und Familien die Orientierung im Stadtgebiet zu erleichtern, sondern auch darum, ihnen Anregungen für tolle Ausflüge zu geben", so Selma Kadiric, ebenfalls Schulsozialarbeiterin und Mitorganisatorin. Neben interessanten Zielen für die Freizeitgestaltung sind aber auch wichtige Gebäude wie zum Beispiel die Feuerwache oder die Polizei eingezeichnet. "Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir gar nicht", stellt Rosa Dörr klar. Entwickelt wurde das gesamte Konzept mit einer Grafikerin. Das Format - ausgefaltet DIN A3 - ist extra auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. Sie können es auseinanderfalten, auf den Boden legen und sich orientieren.

Auch Bürgermeister Klaus Pesch freut sich über die Veröffentlichung seiner Mitarbeiterinnen: "Der Plan macht Familien auf die große Angebotsvielfalt der Stadt aufmerksam und wird die Kinder bestimmt dazu anregen, ihre Umgebung zu erkunden."

Wegweiser durch den Plan sind übrigens die "Bildungspaket-Maskottchen, die auf tolle Spielplätze oder eben interessante Gebäude und wichtige Einrichtungen in der Stadt ganz gezielt hinweisen. Viele Tipps sind dabei erprobt, denn in den meisten Kindertagesstätten gehören verschiedene Exkursionen im Stadtgebiet zum Ende der Vorschulzeit mittlerweile zum Alltag.

Ähnliche Pläne gibt es auch in anderen Städten der Region. Allerdings ist man im Rathaus besonders stolz darauf, dass es nahezu der einzige Kinderstadtplan ist, der grafisch sehr aufgelockert angelegt ist. Spätestens zum Wiederbeginn der Schule im neuen Jahr sollen dann alle Kinder aus der Zielgruppe mit dem Stadtplan ausgerüstet sein, um auf Tour gehen zu können.

(wol)
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