An(ge)dacht Sterndeuter - im Kleinen das Große entdecken

Ratingen · Das Neue Jahr 2017 geht die ersten unsicheren Schritte und da begegnet uns als erstes eine zusammengewürfelte Truppe aus dem Fernen Osten: Sterndeuter oder Könige - man weiß es nicht so genau - auf jeden Fall Menschen, die in den Himmel schauen, die suchen, die alten Visionen trauen; Menschen, die das Gesehene deuten und nicht nur für sich behalten, die sich auf den Weg machen, um Neues zu wagen. Das muss damals schon eine interessante Gruppe gewesen sein, aus aller Herren Länder mit so ganz unterschiedlichen Hautfarben.

In der Katholischen. Kirche nennt sich das Fest "Erscheinung des Herrn", weil deutlich wird, dass Gott für alle Völker erschienen ist, der Volksmund nennt es Fest der Heiligen Drei Könige. Wie auch immer, die Drei Sterndeuter haben nur eine ungewöhnliche Konstellation der Sterne am Himmel gesehen und geben dieser eine besondere Bedeutung. Sie machen sich auf den Weg, damals sicher noch viel mühsamer als heute. Sie trauen einer Ahnung, einer Sehnsucht, die vielleicht schon lange in Ihnen schlummert und sind bereit viel Wertvolles mit auf den Weg zu nehmen als Geschenk. Dann kommen Sie zu König Herodes, um seinem Neugeborenen zu huldigen. Der hat aber keinen Sohn und ruft nach den Schriftgelehrten, die eigentlich Ahnung haben sollten. Wie irritierend: so sendet der König die Sterndeuter nach Betlehem, welch ein Glücksfall. Und dann, eine "Ent-Täuschung", ein Kind im schäbigen Stall. Was haben die Sterndeuter wohl erwartet? Irgendwie haben sie etwas in dem kleinen Kind entdeckt, was sie glauben lies. Und sie erkannten die "Falschheit" des König Herodes und informierten ihn nicht. Dafür zogen sie voll Freude und Hoffnung wieder in ihr Land zurück: Um eine Erkenntnis reicher!

Manchmal zeigt sich die Vision für Frieden und Gerechtigkeit eben nicht bei den Großen dieser Welt, sondern im Kleinen!

Ich wünsche Ihnen die Sehnsucht und Begeisterung der Sterndeuter, den Mut sich aufzumachen, vor allem die Fähigkeit im Kleinen das Große zu entdecken, sowie die Bereitschaft sich von vorschnellen Bildern und Erwartungen nicht in die Irre führen zu lassen.

Wenn also die Sternsinger in diesen Tagen Ihnen den Neujahrssegen bringen, dann nehmen sie diesen auch als Auftrag und Zusage Gottes: "Ich bin da" - manchmal allerdings ganz anders als Ihr es erwartet!

Gottes Segen für Ihr Neues Jahr 2017 wünscht

Johannes Westerdick

Kath. Klinikseelsorge

MediClin Fachklinik Rhein/Ruhr

(RP)
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