Ratingen Streik: Auch heute sind Kitas geschlossen

Ratingen · Massive Maßnahme: Die Rheinbahn wird bestreikt, viele Einrichtungen in Ratingen werden nicht geöffnet.

 Zuletzt hatte es es vor knapp drei Jahren auf dem Marktplatz eine Demo gegeben, an der Mitarbeiterinnen im Öffentlichen Dienst teilgenommen haben.

Zuletzt hatte es es vor knapp drei Jahren auf dem Marktplatz eine Demo gegeben, an der Mitarbeiterinnen im Öffentlichen Dienst teilgenommen haben.

Foto: RP-AF. Blazy

Vor der dritten Tarifrunde für Beschäftigte von Bund und Kommunen treten am Dienstag und Mittwoch tausende Arbeitnehmer in den Ausstand. Auch in Ratingen wird gestreikt: In Ratingen wird dies insbesondere die städtischen Kindertageseinrichtungen betreffen. Auch bei der städtischen Müllabfuhr treten vermutlich etwa sechs von circa 40 Mitarbeitern in den Streik: Starke Auswirkungen werde das aber wohl nicht haben, hieß es gestern bei der Stadt. Der Müll werde abgefahren, es könne höchstens Verzögerungen geben.

Der angekündigte Streik im Öffentlichen Dienst wird in Ratingen insbesondere die städtischen Kindertageseinrichtungen betreffen, teilt das Jugendamt der Stadt Ratingen mit. Nach aktuellem Stand werden am heutigen Dienstag, 10. April, insgesamt 13 der 16 städtischen Einrichtungen streikbedingt geschlossen haben. In den verbleibenden drei Einrichtungen werden Notdienste angeboten für Kinder, deren Eltern keine Betreuungsalternative haben: "Das Jugendamt kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht absehen, ob man allen Wünschen gerecht werden kann."

Die Stadt hat ein Nottelefon für Eltern eingerichtet. Dort erfahren Betroffene, welche Kita geöffnet hat.

Am Mittwoch, 11. April, werden sieben städtische Einrichtungen bestreikt, so dass es in den neun verbleibenden Kitas Notdienste geben wird. An beiden Tagen werden jeweils die verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammengezogen und auf die geöffneten Einrichtungen verteilt. Die Eltern wurden bereits darüber informiert, dass an den Streiktagen in den geöffneten Kitas ausschließlich Notdienste geleistet werden. Das Jugendamt wird jedoch versuchen, Eltern, die berufstätig sind und keine andere Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind zur Verfügung haben, eine Ersatzbetreuung zu vermitteln.

Abhängig von der Zahl der streikenden Mitarbeiter sollen möglichst einzelne Einrichtungen mit Notplätzen weiter betrieben werden. Grundsätzlich handelt es sich beim Streikrecht um ein gesetzlich verbrieftes Recht, so dass das Jugendamt nur Mitarbeiter einsetzen kann, die sich nicht am Streik beteiligen. Ob ausreichend Ersatzbetreuungsangebote zur Verfügung gestellt werden können, ist noch immer nicht absehbar. Das Jugendamt bittet daher die Eltern um Verständnis, sollte es nicht in allen Fällen gelingen, einen solchen Platz zur Verfügung zu stellen.

Sobald weitere Informationen vorliegen, werden diese auf der Homepage der Stadt Ratingen hinterlegt. Für Rückfragen und zur Vermittlung eines Ersatzbetreuungsplatzes steht das Jugendamt unter Telefon 02102/550-5133 zur Verfügung.

Ver- und Entsorger, Kita-Beschäftigte, Feuerwehr- und Rettungskräfte, Verwaltungsangestellte aus allen Bereichen, Auszubildende, Gesundheits- und Pflegepersonal: Um sie alle geht es in der laufenden Tarifrunde.

"Ein Angebot der Arbeitgeberseite liegt bislang nicht vor, daher senden wir nach den Osterferien noch einmal deutliche Signale und folgen dem Warnstreikaufruf am 11. April in Bonn", sagt Jens Wallroth, Vorsitzender des Komba-Ortsverbandes Ratingen. Er geht davon aus, dass sich wieder zahlreiche Mitglieder am Streik beteiligen werden.

Bei der Rheinbahn stehen am Mittwoch Busse und Bahnen still. Der Streik beginnt um 3 Uhr und dauert 24 Stunden. Es fahren keine U-Bahnen, Straßenbahnen und nur wenige Buslinien. Betroffen ist das gesamte Bedienungsgebiet der Rheinbahn, also auch Ratingen. Informationen zu den Warnstreiks in NRW erhalten Sie hier.

(JoPr)
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