Ratingen Streit über Mietpreisbremse

Ratingen · Vor Ort ist die Entscheidung über die Mietpreisbremse auf unterschiedliche Resonanz gestoßen. Die SPD-Abgeordneten Elisabeth Müller-Witt (Land) und Kerstin Griese (Bund) begrüßten es, dass die Mietpreisbremse auch für Ratingen gilt: "Damit darf bei einem Mieterwechsel die Miete maximal auf den ortüblichen Betrag plus zehn Prozent angehoben werden."

NRW: In diesen Städten kommt die Mietpreisbremse
Infos

NRW: In diesen Städten kommt die Mietpreisbremse

Infos
Foto: dpa

Griese weist darauf hin, dass damit gegen die Verdrängung von Normalverdienern aus beliebten Stadtteilen vorgegangen wird. "Dies ist ein Problem gerade im Großraum Düsseldorf. Hier gibt es oftmals drastische Preissprünge, wenn die Mieter von Wohnungen wechseln, die sich in begehrten Lagen befinden." "Die Mietpreisbremse ist kontraproduktiv und verhindert Wohnungsneubau", kritisiert dagegen der FDP-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Dirk Wedel den Beschluss von Rot-Grün. "Bei Ratingen kann das Vorliegen von Wohnungsnot mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden", meint Wedel. Nach einer Analyse liege in Ratingen eine angespannte Wohnungsmarktsituation mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor. Eine Aufnahme in die Gebietskulisse sei daher nicht gerechtfertigt. Die Ratinger FDP-Vorsitzende Dr. Tina Pannes: "Die Mietpreisbremse ist eine Scheinlösung. Das richtige Anliegen, attraktiven, vielfältigen und auch niedrigpreisigen Wohnraum in Ratingen zu sichern, wird damit nicht erreicht." Die Landesregierung solle daher lieber auf Anreize für den Wohnungsbau setzen, fordert Wedel. "Die Mietpreisbremse stellt Symbolpolitik dar, durch die keine einzige Wohnung neu gebaut wird", so Ingo Apel, Vorstand von Haus und Grund. Damit würden vielmehr Gutverdienende in guten Wohnlagen subventioniert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort