Noch befinde man sich in der Grobplanung, man müsse zunächst Sponsoren akquirieren. Einen Mann, der im Stadttheater auftreten soll, hat Baumgärtner bereits im Visier: Es ist Tatort-Mediziner Joe Bausch, der hauptberuflich als Gefängnisarzt in Werl, einer der größten deutschen Justizvollzugsanstalten, arbeitet. Bausch hat ein Buch über den Knast geschrieben. Häftlinge erzählen darin von ihrem problematischen Leben. Baumgärtner könnte sich eine Lesung mit dem Schauspieler durchaus vorstellen, noch sei aber nichts fix, betonte der künstlerische Leiter des Festivals.

Fakt ist: Der Rat hat entschieden, dass das Festival vier Veranstaltungen umfasst — darunter muss eine Lesung sein. Baumgärtner und seine Firma Sensitive Colours erhalten einen festen Zuschuss in Höhe von 20 000 Euro von der Stadt für die Organisation und die Ausrichtung der Veranstaltungen. Das volle Einnahmerisiko liege bei Baumgärtners Firma, heißt es in einem Beschlusspapier. Die Stadt wird dem Organisator das Stadtheater und einen Bühnenmeister unentgeltlich zur Verfügung stellen. Seit dem Jahr 2008 gibt es das Voices-Festival. Zu den Künstlern gehörten David Knopfler, Jule Neigel, Helen Schneider und Hermann van Veen. Laut Verwaltung hat sich gezeigt, dass sich die Sponsorengelder nicht signifikant steigern ließen. Ohne Geld der Stadt sei das Festival in dieser Größenordnung nicht mehr möglich. Dennoch wollte man den Veranstaltungsreigen erhalten.