Ratingen Tatort Ratingen, Schauplatz Innenstadt

Ratingen · Erstmalig initiiert, endet jetzt das internationale Filmcamp. Den Film gibt es heute Abend als Rohfassung zu sehen.

 Gedreht wurde rund um die Jugendherberge, in der das internationale Filmcamp wohnte, und - wie auf dem Foto - vor allem in der Innenstadt.

Gedreht wurde rund um die Jugendherberge, in der das internationale Filmcamp wohnte, und - wie auf dem Foto - vor allem in der Innenstadt.

Foto: achim blazy

Beim Film ist es wie in der Sterneküche: Es hat nur einer das Sagen. In diesem Fall Clothilde (18). Und obwohl sie gestern Geburtstag feierte und immer mal wieder Ständchen anlässlich ihres Jubeltages improvisiert wurden, war die Französin in ihrer Funktion als Regisseurin konzentriert. "Be ready for the next rehearsel (haltet euch für die nächste Probe bereit)", forderte sie von Melanie, Christina und Luca. Die sich brav für die Szene bereit hielten.

"Alle waren engagiert und mit Spaß an der Sache dabei", resümierten die Chef-Organisatoren Veronika Hutmacher und Johannes Maas das erste internationale Filmcamp. Streng genommen war es so etwas wie der Austausch einer Städtepartnerschaft. Nur nicht mit Langeweile und Standards, sondern insgesamt 36 Jugendlichen aus Ratingen sowie den Partnerstädten Wuxi/Huishan (China), Gagarin (Russland), dem Kokkola (Finnland) sowie Maubeuge und Le Quesnoy (Frankreich), die eine Woche lang einen gemeinsamen Film drehten.

Aufgeteilt in Arbeitsgruppen wie Skript, Regie, Dramaturgie, Darsteller und Techniker entstand ein Werk über den wundersamen Weg einer handelsüblichen 50-Cent-Münze. Ein bisschen wie bei Robert Altmans "Short Cuts" reihen sich in schneller Folge Szenen aneinander. Gedreht wurde dafür rund um die Jugendherberge, in der das internationale Filmcamp wohnte, und vor allem in der Innenstadt.

Konnte wegen donnernder Presslufthammer an ausgewählten Stellen nicht gedreht werden, zog der Tross mit allem Equipment weiter. Und während Paula noch Juliane für die nächste Einstellung suchte, entschloss sich das finnisch-deutsche Trio aus Henry, Ida und Carina, mal eben als Straßenmusiker ein kleines Liedchen anzustimmen. "Das kommt auch im Film vor", erklärte Carina. "Aber zur Untermalung ist es jetzt auch ganz schön." Ein chinesisches Poplied mit unaussprechlichem Namen wird den Film ebenso bereichern. Parallel zum Hauptfilm ist eine Dokumentation entstanden. Viele Teilaspekte sind bereits als Internet-Präsenz auf www.ratinale.de zu sehen. Von allerersten Kennenlernmomenten am Flughafen bis zu privaten Momenten in der Jugendherberge und Aufnahmen von den Dreharbeiten ist hier der Verlauf des Filmcamps akribisch aufgezeichnet. "Wir wollen auch andere ermutigen, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen", sagt Johannes Maas.

"Es war total spannend. Vor allem die Kommunikation war interessant", zieht Teilnehmer Luca (16) sein persönliches Fazit. "Es hat sich sehr gelohnt." Arbeitssprache im sonst fast babylonischen Sprachgewirr war Englisch. Und wo die Worte fehlten, wurde mit Händen und Füßen ergänzt. Offensichtlich gut, denn "es sind echt viele Freundschaften entstanden".

Ein wichtiger Aspekt für Johannes Maas. Das Ende des Camps (Infobox) beschreibt er als "es war ein erster Schritt. Mit der Abreise der Teilnehmer ist die Idee nicht beendet, sondern hoffentlich der erste Baustein zu weiteren Projekten".

(RP)
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